Weil eine Stadt durch ihre Einwohner erst wirklich lebendig und lebenswert wird, braucht es deren Ideen und Kreativität. Deshalb hat der Gemeinderat 2022 der Initiative von Oberbürgermeister Wolfram Britz zugestimmt, eigene Budgets für die zehn Ortschaften und die Kernstadt einzuführen. Mit diesem Geld können seit 2023 Projekte unbürokratisch umgesetzt werden, die aus der Mitte der Bevölkerung vorgeschlagen werden.

Vorschlag per Formular

Damit die Einwohner der Kernstadt ihre Vorschläge leichter einbringen können, hat die Stadtverwaltung nun ein einfaches und schnell auszufüllendes Formular online gestellt.

Über das sogenannte Kernstadtbudget (in den Ortschaften: Ortschaftsbudget) können Einwohner als Einzelpersonen, in Gruppen oder Vereinen ihr Wohnumfeld konkret mitgestalten. Dabei sind drei Voraussetzungen wichtig: Die Projekte sollen den Gemeinsinn, also das Zusammenleben in der Stadtgesellschaft, fördern und möglichst ohne Beteiligung der Stadtverwaltung umgesetzt werden können. Außerdem dürfen die Projekte nicht im Widerspruch zu Beschlüssen des Gemeinderats stehen.

Wer eine gute Idee hat und ein Projekt für die Kernstadt mit Sundheim vorschlagen und umsetzen möchte, der kann dieses an seinem PC oder Mobilgerät auf einem einfachen Formular kurz beschreiben, seinen Namen und seine Kontaktdaten (oder die der Gruppe oder des Vereins) hinzufügen und automatisch an die Geschäftsstelle Gemeinderat schicken. Die Kontaktdaten sind wichtig, falls die Mitarbeitenden der Verwaltung, welche die Vorschläge prüfen, Rückfragen haben. Das Formular findet man auf der Homepage der Stadt unter dem Reiter Rathaus & Politik / Kernstadtbudget.

Gemeinderat entscheidet

Immer wenn eine gewisse Anzahl von Vorschlägen eingegangen ist, werden diese dem Gemeinderat vorgestellt, der dann entscheidet, welche Projekte über das Kernstadtbudget finanziert oder unterstützt werden. Die Ideengeber werden von der Verwaltung über die Entscheidung informiert.

Folgende Projekte werden beispielsweise mit Mitteln aus dem Kernstadtbudget 2023/2024 gefördert:

Ein Wimmelbuch über Kehl: Erscheinungstermin vor Weihnachten

Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Garten der zwei Ufer und der Innenstadt durch mehr Sitzbänke: Sieben Bänke sind bereits aufgestellt und für weitere 30 ist das Material geliefert, sie müssen noch montiert werden

sieben Hörboxen, über die in der Innenstadt Berichte von Zeitzeugen zur Geschichte von Kehl, aber auch touristische Inhalte abgerufen werden können

die Sanierung und Erweiterung der Skateranlage: Die Arbeiten beginnen gleich nach den Sommerferien

die Installation von LED-Informationstafeln im Stadtraum

Erklärungstäfelchen für Stadtbäume (vorzugsweise im Garten der zwei Ufer)

ein Sonnensegel für den Spielplatz im Wohngebiet Schneeflären: Es soll noch entschieden werden, ob mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit zwei gekauft werden können (für den Schaukel- und den Wasserspielbereich)

die Sanierung der vor 21 Jahren zur Gartenschau aufgestellten Sitzbänke im Garten der zwei Ufer in Kooperation mit der Diakonie Kork

25 Interrailtickets für Kehler Jugendliche, die an der Aktion "Wertsachen" der Landtagspräsidentin teilgenommen haben und für Mitglieder der Zeitzeugen-Arbeitsgemeinschaft des Einstein-Gymnasiums. Die Jugendlichen haben ihre Tickets bereits erhalten.

150.000 Euro pro Jahr

Im Rahmen des Doppelhaushaltes 2025/2026 stehen im Kernstadtbudget für beide Jahre rund 300.000 Euro zur Verfügung.

Einwohner der zehn Kehler Ortschaften, die für ihre Ortschaft ein Projekt vorschlagen möchten, wenden sich direkt an die jeweilige Ortsverwaltung.