

Die Trommlergruppe des Vereins in Aktion.©Dieter Fleig
Sie ahmen das Leben von Cowboys, Siedlern und Eingeborenen nach und pflegen Kontakte zu indigenen Gruppen: Der Winnebago Indian Westernclub Lahr feiert an Fronleichnam sein 60-jähriges Bestehen.
Im hinteren „Ernet“ inmitten eines kleinen Pappelwäldchens befindet sich die Heimat der Winnebago und des Westernclubs Lahr. Seit genau 60 Jahren gibt es den Verein, der die Lebensweise von Cowboys, Trappern und Siedlern in Tipis, mit Lagerfeuern und Westernsaloons nachahmt. Heute lebt mit Gerhard Benz nur noch ein einziges Gründungsmitglied. Dieser ist noch aktiv dabei.
Treue Indianer
Viele weitere Mitglieder sind dem Verein seit Jahrzehnten treu. Einige, wie Elli Lange, Gert Kremhüller und Erich Mosbach, prägen die Vereinsgeschichte seit mehr als 50 Jahren. Neue Mitglieder stoßen aber ebenfalls regelmäßig dazu, zuletzt etwa Familien wie die Häusslers, Defougs und Oberles.
1964 begann alles aus einer Fastnachtslaune heraus: Alfred Benz, Peter Benz, Gerhard Benz, Walter Hockenjos, Heinz Kussmaul, Heinz Lange, Klaus Lange, Bernd Reininger und Christa Wartmann beschlossen, einen Club zu gründen. So entstand 1965 der Verein „Winnebago Sioux Indianerclub Lahr“. In den Anfangsjahren, als die Gruppe noch ein fester Bestandteil der Lahrer Fastnachtsvereinigung war, wurden regelmäßig Veranstaltungen mitgestaltet.
Blockhaus im Ernet
Später schied man aus der Fastnachtsvereinigung aus, um das Indianische in den Vordergrund zu stellen und im ethnologischen Sinne zu gestalten. Im Lahrer Stadtgebiet Ernet wurde man schließlich nach langer Suche nach einem geeigneten Gelände fündig. Für die Mitglieder folgten harte Arbeitsjahre. Das sumpfige Brachland musste gerodet und trockengelegt werden. Eine alte, halb zerfallene Hütte wurde instandgesetzt und diente den Mitgliedern vorerst als Clubheim.
Nachdem genug Geld erwirtschaftet war, konnte das Großprojekt Blockhausbau in Angriff genommen werden. 1999 wurde der Saloon komplett restauriert, im Jahr 2000 stand die Renovierung der Küche an. Danach konnten sich die Mitglieder wieder ganz ihrem eigentlichen Hobby widmen.
Tag der offenen Tür
Die Liste der Veranstaltungen ist lang. Mit dem traditionellen Neujahrsumtrunk, dem Matjes-Essen in der Fastnachtszeit und dem Osterlager im Frühjahr ist in der ersten Jahreshälfte bereits viel los. Im Sommer folgt auf den „Council“ (Rat) im Juni alle zwei Jahre der Tag der offenen Tür, gepaart mit dem großen Hobbyisten-Treffen. Jeden Sonntagmorgen ab 10 Uhr findet der gemütliche Frühschoppen statt, im Winter im warmen Saloon und in der Sommerzeit auf der sonnengefluteten Terrasse.
Trotz seiner kleinen Mitgliederzahl bleibt der Verein lebendig und pflegt Kontakte zu gleichgesinnten Gruppen aus Freiburg oder dem Elsass. Das gemeinsame Hobby hat die Mitglieder zusammengeschweißt. Der Geburtstag wird am Fronleichnamstag mit befreundeten Vereinen, Gönnern und Mitgliedern gefeiert.
Weitere Informationen unter www.indianerclub-lahr.de
Bildnachweis
1.file814nvfuobkn1ht084del.jpg
- Dieter Fleig
2.file814nvjxja3arnb7jegp.jpg
- Privat