Viele Mitglieder und Gäste konnte der Vorsitzende Rolf Ermerling im Kultur-Café des Kulturhauses begrüßen. Die Versammlung wurde in vier Teilen abgehalten: Rechenschaftsbericht, Neuwahlen, Satzungsänderung, außerdem eine Diskussion über die möglichen Aussichten, die sich durch die Klinikschließung voraussichtlich schon 2027 ergeben.

Im Rechenschaftsbericht stellte der letzte ärztliche Direktor des Ortenau Klinikums in Kehl die Investitionen vor, die durch den Förderverein und weiteren Sponsoren wie die Bürgerstiftungen Rheinau, Kehl und Willstätt, die Volksbank Bühl, die Sparkasse Hanauerland, die Karl-Friedrich Geiger Stiftung und der Lions Club Kehl Hanauerland und Stefan Hambrecht im Klinikum Kehl getätigt werden konnten. Allen voran ein Ersatz eines Scope Guide zur strahlenfreien Enteroskopie, da das bereits seit 2012 im Einsatz befindliche Gerät nicht mehr einsatzfähig war. Ebenso für ausländische Patienten ein Translator zur Übersetzung vieler Sprachen.

Einsatz für Mitarbeiter

Unter dem Motto: „Gemeinsam Gutes tun“ wurden die Mitarbeiter des Kehler Klinikums zu Weihnachten mit einem Lions-Adventskalender und einem Glas Honig beschenkt und der Kalender von Rolf Hoffmann ziert die Patientenzimmer im Klinikum. Zu Ostern war es dem Förderverein ein Anliegen, die Mitarbeiter mit einem Hefehasen und einem bunten Osterei zu überraschen.

Im vorgetragenen Kassenbericht konnte Joachim Parthon positive Zahlen verkünden - trotz zurückgegangener Mitgliederzahlen. Im Bericht der Kassenprüfung konnten keine Beanstandungen festgestellt werden.

Eine Satzungsänderung macht die elektronische Einladungsversendung nötig, die bereits mit dem Registergericht abgestimmt wurde.

Die anstehenden Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis:

Erster Vorsitzender: Rolf Ermerling

Zweiter Vorsitzender: Stefan Hambrecht

Dritte Vorsitzende: Christiane Scholz

Kassenwart: Joachim Parthon

Schriftführerin: Brigitte Werner

Beisitzerinnen: Christine Bender, Elfriede Gras, Dubravka Markic und Gunhild Olshausen

Kassenprüfer: Christel König und Werner Baas.

Seine Eigenständigkeit hat das Klinikum Kehl bereits 2019 verloren. Seit dieser Zeit läuft das Klinikum Kehl als Betriebsstätte des Ortenau-Klinikums Offenburg. Da mit der Öffnung des Ortenau-Klinikums Achern voraussichtlich 2027 zu rechnen ist, wäre dies auch der Schließungstermin für das Kehler Krankenhaus. Spätestens dann entfällt das Vereinsziel, sich für das Kehler Klinikum einzusetzen.

Umorientierung

Viele Möglichkeiten der Umorientierung wurden bei dieser Diskussion angesprochen und die Neuausrichtung blieb zumindest an diesem Abend diffus. Rolf Ermerling sieht den Verein in Zukunft als Kümmerer für die eventuelle Einrichtung eines Gesundheitszentrums. Sein Anliegen ist auch weiterhin, einen Notarztstandort in Kehl zu haben, „denn die Helfer vor Ort sind Lebensretter“, so der ehemalige Direktor. Eine notwendige Triage könnte hier geleistet werden.

Stefan Hambrecht plädiert für die sofortige Umorientierung und nicht erst, wenn das Klinikum geschlossen wird. In einer dazu notwendigen außerordentlichen Mitgliederversammlung, könnte beispielsweise ein Gesundheitszentrum Kehl-Hanauerland gefordert werden.

Letztlich wurde immer wieder nach der Rolle des Kehler Gemeinderates gefragt und Stadträtin Brigitte Illenberger (Kehler für Kehl) berichtete von Nachfragen ihrer Gruppierung zum Ortenau-Klinikum Kehl, aber fehlenden Antworten der Verwaltung hierzu. Kreisrat Markus Kleinhans (Freie Wähler) spricht sich für eine sofortige Initiative für Kehl aus.

Brief an Gemeinderat

Aus diesen Gedanken heraus kam die Versammlung zum Ergebnis, eine Task Force (Initiativgruppe) im Kehler Gemeinderat zu fordern und die Fraktionsvorsitzenden sowie den Kehler Oberbürgermeister mit dieser Forderung anzuschreiben.