Eien besondere Schnecke
Hier handelt es sich in der Tat um eine »besondere« Weinbergschnecke, nämlich um ein Exemplar der Gefleckten Weinbergschnecke (wissenschaftlich: Cornu aspersum oder auch Helix aspersa). Sie ist etwas kleiner als die »normale« Weinbergschnecke (Helix pomatia) und hat eine ziemlich raue Schale, die von einem recht variablen Muster aus dunkelbraunen Streifen und weiteren Flecken gezeichnet ist – was dann auch ihren Namen erklärt.
Dass Herr Hoffrichter – und das schon seit einiger Zeit – mehrere Exemplare der Gefleckten Weinbergschnecke in seinem Garten in Urloffen beobachtet, ist sehr interessant: Eigentlich stammt sie nämlich aus dem westlichen Mittelmeergebiet, wo milderes Klima herrscht. »Allerdings geht man davon aus, dass diese mediterrane Art schon seit dem Mittelalter an wenigen Stellen in Baden-Württemberg lebt«, erläutert die Schnecken-Expertin Ira Richling vom Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart. Derzeit, so die Biologin, befände sich diese Art in Ausbreitung.
Vermutlich wurde die Gefleckte Weinbergschnecke bereits recht früh aus ihrer eigentlichen »Heimat« verschleppt: Zum einen wegen ihrer Verwendung als Nahrungsmittel für den Menschen, aber auch als Kulturfolger in Gärten und ähnlichen Anlagen. Auf die Britischen Inseln dürfte sie zum Beispiel bereits wohl schon zur Zeit der Kelten – also noch vor Ankunft der Römer – gelangt sein.
Als Zuchtschnecke
In »moderner« und jüngster Zeit erlebte die Ausbreitung dieses Weichtiers dann nochmals einen neuen Schub. Beispielsweise wegen der Verwendung als Zuchtschnecke, aber auch ungeplant – etwa durch Verschleppung mit Gemüse- und anderen Pflanzentransporten. Es ist daher davon auszugehen, dass Cornu aspersum mittlerweile auf etlichen Kontinenten vorkommen dürfte.
Als ursprünglich im westlichen Mittelmeerraum beheimatetes Tier hat sich die Gefleckte Weinbergschnecke hierzulande allerdings nicht überall so gut ausbreiten können wie in Ländern mit milderem Klima: Oftmals sind für sie die Winter nämlich zu streng. Anders als die heimische Weinbergschnecke bildet sie im Winter auch keinen »dicken« Kalkdeckel aus, sondern verschließt ihre Gehäusemündung bei niedrigeren Temperaturen lediglich mit einem Schleimhäutchen und versteckt sich dann an einer geschützten Stelle. Daher kommt die Gefleckte Weinbergschnecke in Deutschland vor allem an klimatisch begünstigten Stellen vor – zum Beispiel bei uns im Rheingraben.
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