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Gottesanbeterin ist mit den Heuschrecken verwandt

Andreas Braun
Lesezeit 3 Minuten
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16. August 2017

Hallo Robby
wir sind zurzeit 60 Kinder bei einer Stadtranderholung der AWO-Oberkirch. Zentrum und Ausgangspunkt unserer Aktivitäten ist das Forum beim Hans-Furler-Gymnasium. Nun haben vergangene Woche Tabea und Sophie unter den Eichenbäumen im Schulhof eine Gottesanbeterin entdeckt. Sie blieb lange ganz ruhig im Gras sitzen und ist dann plötzlich (angesichts der vielenKinder?) schwirrend davongeflogen. Ist die Gottesanbeterin inzwischen bei uns heimisch geworden? Eine Folge des Klimawandels? Peter Meier

Die Kinder haben das richtig kombiniert: Das ist eine europäische Gottesanbeterin. Die ist mit den Heuschrecken verwandt und sehr wärmeliebend. Aus ihrer afrikanischen Heimat hat sie sich wohl auf natürliche Weise nach Europa ausgebreitet und profitiert nun in der Tat vom Klimawandel. Inzwischen ist sie bei uns in der Region und weit darüber hinaus gar nicht mehr so selten: An sonnigen Standorten wird sie immer wieder gefunden, oftmals wie hier im Siedlungsraum. Man kann durchaus sagen, dass sie bei uns heimisch geworden ist.
Gottesanbeterinnen ernähren sich räuberisch von anderen Insekten und kleinen Tieren, denen sie mit angewinkelten Vorderbeinen auflauern – weshalb es so aussieht, als ob sie beten würden. 


Das erklärt dann auch den lateinischen Namen »Mantis religiosa« (religiosa = religiös). Wenn Gottesanbeterinnen ein Insekt oder anderes Beutetier mit den großen Komplexaugen, die sich an ihrem dreieckigen Kopf befinden, fixiert haben, schnellen die mit Dornen und Haken besetzten Fangbeine urplötzlich zum Ergreifen des Opfers vor.

Farblich sind diese Insekten recht variabel – es gibt sowohl hellgrüne, dunkelgrüne als auch bräunlich gefärbte Exemplare. Im vorliegenden Fall handelt es sich übrigens um ein Männchen: Die sind etwas kleiner und schlanker als die Weibchen − weil sie nämlich im Gegensatz zu diesen keine Eier in ihrem Hinterleib gespeichert haben. 

Nur die Männchen fliegen davon 

Außerdem spricht die Tatsache, dass das Tier davon geflogen ist, sehr für ein Männchen: Gottesanbeterinnen-Weibchen fliegen nämlich wohl nicht, und auch die Männchen tun dies eher selten und lediglich über kurze Strecken − zum Beispiel wenn sie sich gestört fühlen. Die Männchen locken ihre Partnerinnen auch nicht mithilfe von Geruchsstoffen (wie es etwa Schmetterlinge machen) oder »Gesängen« (wie es zum Beispiel bei Grillen und anderen Heuschrecken der Fall ist) an: Lautäußerungen sind zwar möglich, haben aber lediglich die Bedeutung von Schreck- oder Drohlauten. Bei Gefahr erzeugen Gottesanbeterinnen mithilfe ihres Hinterleibs und der Flügel manchmal Geräusche, die dem Zischen einer Schlange mitunter recht ähnlich sind.

Für die Partnerfindung und Paarung spielen vielmehr Optik und Bewegung eine wesentliche Rolle: Die beiden Geschlechter müssen sich im jeweiligen Lebensraum also »finden«. In diesem Zusammenhang könnte es auch bestimmte Bewegungen geben, die zum Beispiel das Signal zur Paarung geben. Bekannt ist, dass Männchen manchmal recht ausgeprägte »Balztänze« machen – wohl, um sich der Paarungsbereitschaft des Weibchens zu vergewissern. 
Apropos Paarung: In deren Verlauf werden die Männchen von den Weibchen aufgefressen. Verschiedene Beobachtungen lassen allerdings darauf schließen, dass dieses Verhalten fast nur in Gefangenschaft vorkommt – also dann, wenn die Männchen nicht mehr rechtzeitig abhauen können.

Unter natürlichen Bedingungen im Freiland dürfte ein solcher Kannibalismus bei den Tieren eigentlich eher die große Ausnahme sein.

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