SWR Sommerfestival

Beatrice Egli bringt Unbeschwertheit auf den Schlossplatz

Thomas Morawitzky
Lesezeit 3 Minuten
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21. August 2021
Beatrice Egli auf dem Stuttgarter Schlossplatz: Den Augenblick feiern.

(Bild 1/6) Beatrice Egli auf dem Stuttgarter Schlossplatz: Den Augenblick feiern. ©Foto: MARKUS PALMER/MARKUS PALMER

„Ich hab‘ das so vermisst!“ – Den Spaß und die Lust merkt man Schlagerstar Beatrice Egli am Freitagabend auf dem Stuttgarter Schlossplatz an.

Stuttgart -

Gerade noch war sie droben, auf dem Matterhorn, auf einem der höchsten Berge der Alpen, rund 4400 Meter über dem Meeresspiegel – und nun spaziert sie, keck und frisch wie ein Frühlingswind, über die Bühne des SWR Sommerfestivals und zeigt sehr überzeugend, dass ihr bei Weitem noch genügend Energie geblieben ist, um 1300 Menschen dort zu unterhalten.

Beatrice Egli, 33 Jahre alt seit Juni, ist der Schlagerstar der Schweiz, war vor acht Jahren mit großem Abstand Siegerin bei „Deutschland sucht den Superstar“, hat seit 2013 sechs Alben veröffentlicht, die in Deutschland sämtlich an die Spitze der Hitparaden stiegen, in ihrer Heimat den ersten Platz belegten. In ihren Liedern feiert sie den Augenblick, die Liebe, das große Hier und Jetzt – und trifft einen Nerv: Die große Schlagersause, das ganz befreite, unbesorgte Lebensgefühl hat allen gefehlt, die zu ihrem Konzert beim SWR Sommerfestival gekommen sind – und Egli selbst steht schließlich auf der Bühne, das Mikrofon in beiden Händen, strahlt hinaus in ihr Publikum, seufzt und sagt: „Ich hab‘ das so vermisst!“

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Die Stimmung im Hof des Neuen Schlosses ist also bestens, am Freitagabend, gleich beim ersten Stück, das Beatrice Egli singt: „Le Li La“ - das steht für Leben, Lieben, Lachen, bringt ihre Fans und auf die Beine. Die Unbekümmertheit ist da, in Eglis „Galaxie mit Wohlfühlgarantie“, aber gefeiert wird dennoch mit einem Minimum an Abstand und, zumeist, mit einer Maske im Gesicht.

Spaziergang durch die Fan-Reihen

„Der Himmel“, das sagt Beatrice Egli ihrem Publikum schließlich, „hat es ja auch gut gemeint mit uns. Wenn ich könnte, würde ich jetzt von jedem von euch einen Kuss abholen.“ Sie kann natürlich nicht, aber sie wagt späterhin einen Spaziergang durch die Reihen ihrer Fans, sie plaudert mit einem Mädchen und singt eine Zeile mit ihr, und sie entdeckt, irgendwo in der Menge, tatsächlich Zuschauer, die aus der Schweiz angereist sind: „Gibt’s ja nicht! Jetzt müssen die mittlerweile nach Stuttgart kommen, um ihre Landsfrauen zu sehen! Übrigens, ich hätte noch ein Paket für Mama, könntet ihr das nachher mit nach Hause nehmen?“ Das meint sie ernst.

Beatrice Egli singt auch auf Schweizerdeutsch, in Stuttgart, sie singt die eine oder andere Ballade, sie gibt sich rockig, sie erzählt vom Matterhorn und dem langen Training, mit dem sie sich auf dieses Abenteuer vorbereitete. Sie wird begleitet von Keyboard, Schlagzeug, Gitarre, Bass, zwei Backgroundsängerinnen – und sie singt auch ihren jüngsten Hit, veröffentlicht vor einem Monat: „Alles, was du brauchst, bist du“, ein Lied für Menschen, die vor großen Herausforderungen stehen. In einer Woche wird Beatrice Eglis neues Album erscheinen, sie wird zurückkehren nach Stuttgart, um es vorzustellen, beim SWR4 – und ihr Auto lässt sie stehen, bis dahin, in der Stadt.

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