Norristown

Bill Cosby: Staatsanwalt fordert bis zu zehn Jahre Haft

dpa
Lesezeit 2 Minuten
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25. September 2018
Bill Cosby verlässt nach einer ersten Sitzung zur Verkündung seines Strafmaßes das Montgomery County Courthouse.

Bill Cosby verlässt nach einer ersten Sitzung zur Verkündung seines Strafmaßes das Montgomery County Courthouse. ©dpa - Matt Rourke/AP

US-Entertainer Bill Cosby hat nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft keinerlei Reue für seine sexuellen Übergriffe gezeigt und sollte fünf bis zehn Jahre ins Gefängnis. Das sagte Kevin Steele in seinen abschließenden Bemerkungen am Montag.

Richter Steven O'Neill will an diesem Dienstag das Strafmaß für Cosby verkünden. «Niemand steht über dem Gesetz, niemand», sagte Steele bei der Sitzung in Norristown, Pennsylvania.

Cosby war im April wegen schwerer sexueller Nötigung in drei Fällen schuldig befunden worden. Dafür drohten ihm eigentlich bis zu 30 Jahre Haft. Verteidigung und Staatsanwaltschaft einigten sich aber, diese Fälle zusammenzuführen. Damit liegt die mögliche Höchststrafe bei zehn Jahren Haft im Gefängnis des Bundesstaats Pennsylvania. Die Inhaftierten sitzen dort meist längere Strafen für schwerere Verbrechen ab als Insassen der Bezirksgefängnisse.

Cosbys Anwalt Joseph Green hielt dagegen, dass so eine Strafe «übermäßige Härte» für jemanden in Cosbys Alter bedeuten würde. «Was macht ein 81 Jahre alter Mann im Gefängnis?», fragte Green. Cosby solle die Strafe stattdessen in einer Rehabilitations-Einrichtung oder unter Hausarrest absitzen, die seit seinem Schuldspruch im April bereits gilt.

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Klägerin Andrea Constand gab eine kurze, abschließende Bemerkung ab. «Die Jury hat mich gehört, Herr Cosby hat mich gehört. Jetzt bitte ich nur um Gerechtigkeit in dem Maß, wie das Gericht es für angemessen hält.» Sie reichte zudem eine längere, schriftliche Stellungnahme bei Gericht ein. Auch ihre Eltern und ihre Schwester schilderten vor Gericht, wie der Fall sie persönlich beeinträchtigt habe.

Die Sitzung am Montag drehte sich lange um das öffentliche Register für Sexualstraftäter, das in allen 50 Bundesstaaten der USA geführt wird. Die Einstufung eines Verurteilten darin legt fest, welchen Beschränkungen sie im Alltag unterliegen. Sie müssen etwa den Wechsel ihres Wohnorts oder Arbeitgebers melden und regelmäßig bei der Polizei vorstellig werden.

Green hält die geplante Einstufung Cosbys als «gewaltbereiter Sexualverbrecher» für unzulässig. Psychologin Kristen Dudley, die in einem Gremium Pennsylvanias mit über die Einstufungen entscheidet, hielt die Bezeichnung dagegen für angemessen. Cosby könne seine «Macht und sein Prestige» einsetzen, um junge Frauen zu missbrauchen. Selbst wenn es seit 2004 keine neuen Anschuldigungen gegen Cosby gegeben habe, könne er rückfällig werden.

Cosbys Verteidiger wollen im Fall einer Haftstrafe Berufung einlegen. Unklar ist, ob er dann trotzdem unmittelbar - also noch am Dienstag - ins Gefängnis müsste, oder ob er bis zur Entscheidung eines höheren Gerichts unter Hausarrest bliebe.

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