Das "Denkmal des Monats Januar 2021" steht in Münchweier
Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg würdigte die gelungene Sanierung des 1799 erbauten Weingärtnerhauses in Münchweier mit der Auszeichnung „Denkmal des Monats Januar 2021“. Historisches und Modernes seien eine spannende Verbindung eingegangen, loben die Denkmalpfleger.
„Aus einem verfallenden Fachwerkhaus ist ein wahres Schmuckstück geworden“, jubelt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung „Das sogenannte Weingärtnerhaus in Ettenheim-Münchweier ist von Grund auf restauriert worden. Nach langem Leerstand erfüllt nun eine Familie das historische Gebäude mit neuem Leben“, schreibt sie weiter. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat die private Sanierung 2019 Jahr mit einem Zuschuss gefördert. Das Ergebnis würdigt sie mit der Auszeichnung „Denkmal des Monats Januar 2021“.
Gewölbekeller und Fachwerkbau
Ein Blick auf die aufwändigen Bauarbeiten: Mehr als zwei Jahre lang ist das Haus aus dem Jahr 1799 Stück für Stück erneuert worden. Als Teil eines landwirtschaftlichen Anwesens diente es einst als Wohnhaus und zur Weinerzeugung. Der Kellereingang mit zweiflügeligem Rundbogentor, in dessen Schlussstein die Jahreszahl graviert wurde, lässt dies unschwer erkennen. Über dem Gewölbekeller beginnen zwei Wohngeschosse in Fachwerkbau, das Dachgeschoss darüber ist mit sechs kleinen Schleppgauben dem Baudenkmal angemessen erweitert worden.
„Innen wie außen wurde große Sorgfalt darauf verwendet, Bauteile, Materialien und Oberflächen so originalgetreu wie möglich zu erhalten oder zu ersetzen. So gelang es nicht nur, das Fachwerk instandzusetzen und mit einer Lasur aus Leinöl einzulassen, sondern auch originale Fassadenfarben an Sockel und Mauerwerk zu rekonstruieren, was das äußere Erscheinungsbild besonders gelungen wirken lässt“, beschreibt die Denkmalstiftung den behutsamen Umgang mit dem alten Gebäude.
In den Wohnräumen gehen nun Historisches und Modernes eine spannende Verbindung ein, loben die Denkmalpfleger. Während Balken sichtbar gemacht, Malereien aufgefrischt und Putzflächen erneuert wurden, entstanden zugleich neue Durchgänge und -brüche sowie zeitgemäße Installationen, die eine moderne Nutzung ermöglichen. „Die insgesamt höchst gelungene Kombination zeigt beispielhaft, wie sich Denkmalschutz und aktuelles Leben ergänzen können“, lautet das Fazit der Experten.
Denkmalschutz mit Lotteriegeldern
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 48 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts im Jahr 2020 unterstützt. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1600 Vorhaben mit rund 63 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privat, Fördervereinen und Bürgerinitiativen.
Möglich machen diese Förderungen neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie Glücks-Spirale. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibe die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.