Konzert verspricht große Emotionen
Der eine ist ein „Monument“, der andere sein Bewunderer: Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms. Beethovens Ouvertüre zu „Coriolan“ und seine Sinfonie Nr. 8 in F-Dur umrahmen Brahms 2. Klavierkonzert in D-Moll beim Sinfoniekonzert der Philharmonie am Forum am Sonntag,
21. Mai, 19 Uhr, in der Oberrheinhalle Offenburg.
Pianist Alexander Geladze ist der Solist des Abends. Er hat in Freiburg studiert und ist seit zwölf Jahren Lehrer an der Musikschule im Kinzigtal. Brahms Klavierkonzert sei auch für ihn „eine Herausforderung, aber machbar“, sagte er schmunzelnd beim Vorgespräch in der Musikschule. Auch Rolf Schilli, Dirigent der Philharmonie, hört man die Vorfreude durchaus an, wenn er von den Werken spricht. Bereits die Ouvertüre zu von Collins Drama „Coriolan“ verspricht große Emotionen.
Die Sinfonie Nr. 8 sei etwas Besonderes, 1814 in Wien entstanden, und von Beethoven als „kleine F-Dur“-Sinfonie bezeichnet, die eigentlich als Klavierkonzert geplant war. Das merke man auch. „Ein bisschen Ironie, sehr massiv, viele Akzente und große Ausdrucksstärke, aber nicht ganz so überbordend wie andere“, lautet die Beschreibung von Rolf Schilli, „Beethoven ist ein bisschen emotional geworden“, die von Peter Stöhr. Es gebe nicht den langsamen 2. Satz, stattdessen Formen, die normal im 3. Satz verwendet würden, ein „Spiel mit Konventionen der Zeit“.
Der Meister und sein Nachfolger
Als Brahms 1854 sein erstes Klavierkonzert schrieb, war er gerade 23 Jahre alt und „unglaublich reif“, so Schilli. Der „überbordende“ erste Satz sei stark, klangvoll, aufgewühlt, während der zweite eher choralartig sei und „eigentlich nichts, was man im Alter von 23 Jahren schreiben kann“, mit Anklängen von Robert Schumann, dessen Frau Clara Brahms mehr als nur eine Muse war. Das Klavier setzt im ersten Satz erst nach einer längeren Orchesterpassage ein und zeigt verblüffende Anklänge an Beethoven. Der dritte Satz dann biete ungarische Themen, die Brahms sehr geliebt hat, so Schilli. Alles in allem „kein Spaziergang“ für den Pianisten.
Was verbindet nun aber diese beiden Meister? Die Emotionen, die Ausdrucksstärke, das Konventionen dehnende Besondere? „Für Brahms war Beethoven ein Monument“ sagen die Musiker, „für Schumann war er der Messias“. Vor allem wohl, dass Brahms bereits zu Lebzeiten als „legitimer Nachfolger“ Beethovens gehandelt wurde. Einerseits Traditionalist wird Brahms als progressiver Erneuerer gehandelt. Das Klavierkonzert sei „hochsinfonisch“, das Orchester hat viele Partien alleine. „Es ist ein Meilenstein für Klavierkonzerte“, sagt Alexander Geladze.
INFO: Karten gibt es bei der Musikschule Offenburg/Ortenau,
Telefon 0781/9364-100, unter reservix.de und an der Abendkasse, Kontakt: info@musikschule-offenburg.de