Ausstellung

»Kunst aus Bretten« in der Galerie 1+ im Oberkircher Museum

Regina de Rossi
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27. April 2018
Mächtige Männer aus aller Welt hat der Maler Harald Kille auf diesem Gemälde zusammengeführt.

(Bild 1/2) Mächtige Männer aus aller Welt hat der Maler Harald Kille auf diesem Gemälde zusammengeführt. ©privat

Ein kultureller Austausch innerhalb der Reihe »Eins plus« zwischen Oberkirch und Bretten ist die neue Ausstellung in der Galerie 1+ im Heimat- und Grimmelshausenmuseum. Fünf Künstler geben bis zum 3. Juni Einblick in ihr Schaffen.

2016 stellten Oberkircher Künstler in Bretten aus. Jetzt kam eine fünfköpfige Künstlergruppe aus der nordbadischen Kreisstadt zum Gegenbesuch ins Renchtal. Ihre Ausstellung »Kunst aus Bretten« zeigt Malerei, Zeichnungen und Skulpturen. Kurator Werner Schmidt ist eine spannende Hängung gelungen. Sie zeugt auch von der Unterschiedlichkeit der Arbeiten. Denn Joachim Czichon, Benedikt Forster, Judith Fritz, Willi Gilli und Harald Kille sind Künstler, die im Gegensatz zueinander stehen und sich dennoch in der Kunst vereinen.

Marias Mantel in Öl

Judith Fritz beschäftigt sich – neben einer feinstrukturierten Arbeit über die Normandie – mit »Marias abgelegtem Mantel« und interpretiert diesen in Öl, Freilegungsfragmenten oder Blattgold auf Hartfaserplatten. Als Restauratorin hat sie sich der Wandmalerei und der gefassten Skulptur verschrieben. 
Joachim Czichon ist mit zwei großflächigen Werken dabei, die in Zusammenarbeit mit Musik als verbindendes  Mal-instrument entstanden sind. Es sind Arbeiten, deren Dynamik gefangen nimmt und beeindruckt. Willi Gilli stellt neben zwei farbimpulsiven Gemälden in Temperatechnik auf Hartfaser Skulpturen aus, die aus weichem Linden- oder Kirschholz gefertigt sind und in ihrer Widersprüchlichkeit beeindrucken. 

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Fein, sinnlich und geradezu dünnhäutig im positiven Sinn schafft Benedikt Forster sein Bild auf die Leinwand zu projizieren. Sanft wirft der Baum seinen Schatten in die stille Landschaft, leuchten filigrane Gladiolen, wird das Porträt zum Magnet, das eingerahmt an Bedeutung gewinnen soll. Benedikt Forster ist der Künstler, der eine ganz eigene Beziehung zwischen Farbe und Leinwand herstellt. 

Farbe wie aus der Tube

Ist es bei Forster die Reduktion, die besticht, scheint Harald Kille die Farbe unmittelbar aus der Tube auf den Malgrund zu drücken. Da ist Kraft, Energie, da ist »Inhalt ohne Erzählerisch zu wirken«. Folgt man seiner Interpretation sieht man auf dem Bild Saudi Arabiens König Salman, Ägyptens Präsidenten  as-Sisi, den Parteichef Chinas und Japans Premierminister. Wirkungsvoll und künstlerisch ganz eigen bearbeitet rundet sein Werk eine interessante und sehenswerte Ausstellung ab.

Gemeinschaftsausstellung »Kunst aus Bretten«, Galerie 1+ im Heimat- und Grimmelshausenmuseum in Oberkirch, Altes Rathaus, Hauptstraße 32, bis 3. Juni. Öffnungszeiten Dienstag und Donnerstag 15 bis 19 Uhr, Sonntag 10 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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