Offenburg

Künstlerkreis Ortenau lädt ein zum Schwelgen

Jutta Hagedorn
Lesezeit 3 Minuten
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24. Juni 2022
Rainer Nepita (Zweiter von links) stellt die Ausstellung zum 40-jährigen Bestehen des Künstlerkreises vor. 

Rainer Nepita (Zweiter von links) stellt die Ausstellung zum 40-jährigen Bestehen des Künstlerkreises vor.  ©Stephan Hund

44 Künstlerinnen und Künstler, die schon einmal Gast beim im Offenburger Artforum waren, präsentieren sich noch einmal in der Galerie. Anlass sind die Feiern zum 40-jährigen Bestehen des Vereins.

Diese Ausstellung kann sich sehen lassen. Zur Feier seines 40-jährigen Bestehens hat der Künstlerkreis Ortenau ehemalige Gäste eingeladen. Und so präsentieren sich ab Sonntag 44 herausragende Vertreterinnen und Vertreter der Künstlerschaft Baden-Württembergs im Artforum.
Unter anderem ist es ein wenig eine Hommage an Peter Dreher. Rainer Nepita, langjähriges Mitglied und stellvertretender Vorsitzender, hat „die“ Arbeit seines Freiburger Professors ausgewählt: „Tag um Tag ein guter Tag“ zeigt in der Serie 1 ein Wasserglas in künstlichem Licht, das der 2020 verstorbene Dreher rund 3000 Mal in 40 Jahren gemalt hat. „Und trotzdem sind keine zwei Bilder gleich“, sagt Nepita. Zudem sind etliche Dreher-Schüler vertreten, wie etwa Celso Martínez Naves.
Die Ausstellung zeigt nicht nur eine beeindruckende Auswahl von dem, was in der Kunst Baden-Württembergs Rang und Namen hat, sondern bringt auf ebenso beeindruckende Weise in Erinnerung, welch hochrangige und qualitätvolle Kunst vom Verein seit 40 Jahren präsentiert wird. Man denke an „Die Hälfte des Himmels“ 1999 in der Alten Wäscherei, dem Ritterhaus und dem Salmen, die 26 chinesische Künstlerinnen und ihre fantasievollen Arbeiten vorstellte. „Mit 4000 Besuchern der größte Erfolg des Vereins“, so Nepita, der die Ausstellung damals gemeinsam mit Ilse Teipelke organisiert und kuratiert hatte. Éine der damaligen Künstlerinnen ist Ping Qiu, die heute mit einer witzig-satirisch-kritischen Fotografie auf „Corona im All“ hinweist (2020).
Explizit erwähnen sollte man auch Artur Stoll, ebenfalls ein Dreher-Schüler, von dem Nepita eine der frühen Arbeiten sichern konnte. Bevor sich Stoll der Malerei zuwandte, hat der 2003 verstorbene Freiburger als eine Art Verhüllungskünstler plastisch gearbeitet. „Heute sind diese Arbeiten so gut wie verschwunden in Sammlungen“, erklärt Nepita, man kenne nur noch seine extensive Malerei. Brodwolf, Pokorny und Rennertz, Germain Roesz und Sylvie Villaume, Sandra Eades oder Mireille Gros, Brendan Kelly oder Sara Orava stehen stellvertretend für die regionalen wie internationalen Kontakte.

Unterstützung durch die Stadt

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320 Künstlerinnen und Künstler waren über die 40 Jahre in 300 Ausstellungen zu Gast. Mit der Ausstellung will der Verein auch an seine Geschichte erinnern, an die ausschließlich ehrenamtliche Arbeit mit einem kontinuierlich außergewöhnlichen Angebot auf hohem künstlerischen Niveau. Viele Projekte seien möglich geworden dank der Unterstützung der Stadt Offenburg. Eine Besonderheit, handele es sich beim Künstlerkreis immerhin um eine freie Gruppe, anerkannte Nepita. Verdient gemacht habe sich der Verein auch dadurch, dass er Absolventen beider Akademien – Karlsruhe mit Freiburg sowie Stuttgart – eine Plattform geboten habe, so Nepita.
Eine der ersten Ausstellungen gab es 1986 mit Pokorny und Bernd Henning (diesmal mit der irritierenden Arbeit „Liebe und Freundschaft“ vertreten), 1990 kamen Bildhauer, 1993 folgte eine Retrospektive für Gretel Haas-Gerber, 1995 war Offenburg deutsche Station einer Wanderausstellung der Nachbarländer mit 75 Teilnehmern. Das europäische Künstler-Symposium wurde 2013 ebenfalls mit Unterstützung der Stadt umgesetzt.

INFO: „Unsere Gäste“, Künstlerkreis Ortenau, Artforum Okenstraße.
Vernissage; Sonntag, 26. Juni, 11 Uhr; bis 24. Juli, 15 Uhr, Führung mit Rainer Nepita. Internet: http://kuenstlerkreis-ortenau.de

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