„Der Song ist meine Hoffnung, wir benötigen Freude und Stärke. Ich möchte endlich wieder Menschen umarmen, andere lächeln sehen, will tanzen, wieder frei atmen.“ Sonja Schmitz, 1986 als Sonja Tešic in Tuzla geboren, ist eine bosnisch-slowenische Sängerin, Texterin, Komponistin und Musikproduzentin. In ihrer Heimat hatte sie eigentlich schon genug Unheil erlebt. Nach dem Zerfall des Kommunismus im ehemaligen Ostblock gelangten zahlreiche Länder in die Freiheit zurück, begleitet von teils scheußlichen Bürgerkriegen. Die neue Freiheit erlebte sie als in Bosnien sehr beliebte Sängerin. Sie verkörperte die lange vermisste Popkultur des freien Westens als Teil einer neuen Gesellschaft, der sie ein hübsches Gesicht gab.

Am Klavier überlebt

Ihre Mutter hatte ihr schon früh den Klavierunterricht ermöglicht, egal welche bösen Kräfte sich draußen vor der Tür gerade mal wieder die Schädel einschlugen. „Den Krieg im von Soldaten eingeschlossenen und beschossenen Tuzla mit vielen toten und verwundeten Freunden überlebte ich am Klavier“, sagt die Sängerin rückblickend. Kurz nach Kriegsende nahm sie an internationalen Klavier-Wettbewerben teil und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
2013 zog sie nach Deutschland, gründete das Gitarren-Vokal-Duo „True Colors“ und trat mit Pop- und Jazz-Cover-Songs auf. Zugleich arbeitete sie an ihren eigenen Kompositionen. Dann die Liebe und das Glück. Sie lernte ihren Ehemann Dirk Schmitz kennen, Unternehmer und Rechtsanwalt aus Kehl, ein eingefleischter Musikliebhaber. 2017 gründete sie mit ihm das unabhängige kleine Label schmitzi productions und veröffentlichte unter dem Namen Sonja James „On The Right Side“, „Thank You Germany“, „Life Keeps Going“ und „Destiny“. Es schien alles so gut zu laufen – das dachten bis vor kurzem viele Menschen.
„No More Corona“ entstand im Lockdown in Kooperation mit dem Musikproduzenten Stenik aus Wien. Das Video zur CD wurde in Baden-Baden aufgenommen, andere Teile in Wien und Sarajevo. Drehorte als Zeichen gegen die Re-Nationalisierung von Kunst. Das Video, auf Youtube zu sehen, sympathisiert mit allen Menschen, die gestorben, und denen, die am Körper oder an der Seele erkrankt sind. „No More Corona“ nimmt Partei für Kinder, die von einschneidenden Schutzmaßnahmen betroffen sind. Kinder, versteckt hinter Masken.
Sonja Schmitz sagt „Diese Pandemie kennt keine Nationalität oder Religion. Corona trennt gerade Familien mit ausländischen Wurzeln oder Angehörige im Ausland für lange Zeit. Corona hat uns alle in ein Gefängnis gesperrt.“