5 Streaming-Tipps fürs Wochenende

Was sich bei Netflix, Amazon und Co. am Wochenende wirklich lohnt

unserer Redaktion
Lesezeit 7 Minuten
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22. April 2022
Unsere Streaming-Empfehlungen fürs Wochenende: „Matrjoschka“, „Better call Saul“, „Moon Knight“, „Blind ermittelt – Tod im Prater“ und „Fireheart“ (von links oben im Uhrzeigersinn)

Unsere Streaming-Empfehlungen fürs Wochenende: „Matrjoschka“, „Better call Saul“, „Moon Knight“, „Blind ermittelt – Tod im Prater“ und „Fireheart“ (von links oben im Uhrzeigersinn) ©Foto: Netflix (2), Disney+, ARD, Sky

Welche Serie sollten Sie jetzt bingen? Welchen Film schauen, wenn Sie am Wochenende nur wenig Zeit vor dem Bildschirm verbringen wollen? Welche Kostbarkeiten haben Sie bei Netflix, Amazon und Co. oder Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender vielleicht übersehen? Hier erfahren Sie, was sich gerade zu schauen lohnt.

So viele Streamingdienste, so viele Mediatheken, so viele Serien, Filme und Dokus – und so wenig Zeit. Und weil das Wochenende viel zu kostbar ist, um es vor dem Fernseher bei einem schlechten Programm zu vergeuden, verraten wir Ihnen hier, was sich jetzt besonders zu schauen lohnt.

► Ich will „Und täglich grüßt das Murmeltier“ für Fortgeschrittene

Matrjoschka

Zwei Staffeln, 15 Episoden, zu sehen bei Netflix

Geht es Ihnen auch manchmal so, dass sich jeder neue Tag wie der Tag zuvor anfühlt? Wenn ja, gibt es mehrere Erklärungen dafür: Eine könnte sein, dass Sie einen ziemlich langweiligen Job haben. Eine andere, dass Sie in einer Zeitschleife feststecken. Das allerdings passiert im wirklichen Leben eher selten – und ist eigentlich nur den Heldinnen und Helden von Science-Fiction und Fantasy-Storys vorbehalten.

Da wären zum Beispiel der Klassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993) mit Bill Murray als miesepetrigem Wetterfrosch, das Science-Fiction-Thriller „Edge of Tomorrow“ (2014) mit Tom Cruise, der Actionkracher „Boss Level“ (2021) oder die romantische Komödie „Palm Springs“ (2020). Und dann gibt es da noch die kuriose Serie „Matrjoschka“.

Die Serie war der Geheimtipp des Jahres 2019: Nadia (Natasha Lyonne aus „Orange is the new Black“) feiert in Manhattan ihren 36. Geburtstag mit ihren Freunden und hat einen tödlichen Unfall. Wieder und wieder. Mal wird sie überfahren, mal fällt sie die Treppe herunter, mal stürzt mit dem Fahrstuhl ab – und immer wieder steht sie unmittelbar danach wieder vor dem Spiegel, und die Party beginnt wieder von vorne.

Irgendwie schafft sie es zwar am Ende der ersten Staffel doch noch, aus der Zeitschleife zu entkommen, und in der zweiten Staffel steht nun ihr 40. Geburtstag bevor. Doch wer glaubt, dass jetzt wieder einfach alles von vorne losgeht, hat die Rechnung ohne Natasha Lyonne, Amy Poehler und Leslye Headland gemacht, die sich die Serie ausgedacht haben und das Leben von Nadia noch ein bisschen komplizierter werden lassen. (gun)

► Ich will einen visuell aufregenden Trickfilm

Fireheart

Zu sehen auf Sky

Schon als Kind wollte die nun 16-jährige Georgia nur eins: Feuerwehrfrau werden. Doch im New York des Jahres 1930 ist der Beruf noch strikt Männern vorbehalten. Als ein Brandstifter umgeht und immer mehr Feuerwehrleute verschwinden, ergreift Georgia ihre Chance: Sie klebt sich einen Schnauzbart an und meldet sich freiwillig für eine Notbesetzung aus Außenseitern.

Was die 3-D-Animationstechnik angeht, ist die farbenfrohe frankokanadische Produktion nicht weit weg vom Standard, den Pixar und Disney vorgeben. Die Figuren und Georgias Hund haben charakteristische Eigenheiten, wilde Fahrten mit dem Feuerwehrauto durch die City, und halsbrecherische Einsätze in schwindelnder Höhe wirken trotz Überzeichnung hyperrealistisch.

Die Handlung hat kleine Schwächen, Georgias Vater müsste seine Tochter trotz Maskerade natürlich erkennen. Sein feministisches Grundthema aber nimmt „Fireheart“ ernst und spielt es konsequent zu Ende. Und die gruselige Geisterbahnkulisse, die der verblendete Bösewicht kreiert, hat auch ihren Charme. (ha)

► Ich will Krimi-Knobelspiele mit einem großartigen Schauspieler

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Blind ermittelt – Tod im Prater

Zu sehen in der ARD-Mediathek

Liegt ein toter Mann auf der Straße. Dass er aus dem Hochhaus gesprungen und sich das Leben genommen haben könnte, ist wenig wahrscheinlich, er hat eine coole Frau und ist im Job sehr erfolgreich – als Verkäufer von Registrierkassen. Zuletzt hat er viele Geschäfte mit Betreibern von Fahrgeschäften im Prater gemacht.

Der blinde Sonderermittler Alexander Haller, lässig und distinguiert, verkörpert von dem großartigen Philipp Hochmair, schaut sich mit seinem raubeinigen Assistenten Nikolai Falk (gespielt von Andreas Guenther) auf dem Rummelplatz um. Abgesehen von einer etwas absurden Verfolgungsjagd in einer Geisterbahn liegt der Charme des Krimis in Dialogen und viel logischer Knobelarbeit. Und natürlich beeindrucken die schöne Wien-Kulisse und das Loft, in das der Ermittler gezogen ist. (golo)

► Ich mag Superhelden, die nicht perfekt sind

Moon Knight

Bisher drei Episoden, zu sehen bei Disney+

Wenn es so weit kommt, dass die altägyptischen Götter zusammentreten, muss schon einiges passiert sein – und tatsächlich macht der bereits ausgestoßene Konshu schon wieder Ärger. Das ist aber noch nicht einmal annähernd das Irrwitzigste an der Marvel-Serie „Moon Knight“. Konshus Vasall sind eigentlich zwei, und sehr gegensätzlich dazu: ein Museumsshop-Verkäufer und ein Elite-Soldat streiten sich um den einen Körper, während ein ominöser Sektenführer den göttlichen Giftschrank zu öffnen versucht.

Das ist ungefähr so verwirrend wie acht Achterbahnfahrten hintereinander, der Protagonist wechselt ständig von einer parallelen Realität in die nächste und wird dabei begleitet von einem Soundtrack, der die grundverschiedenen Kontexte extradick unterstreicht.  Oscar Isaac spielt die gespaltene Hauptfigur, Ethan Hawke den Sektenführer. Es hat lange keine derart anarchische Marvel-Comic-Verfilmung mehr gegeben. (ha)

► Ich will mal wieder das Beste-Serie-aller-Zeiten-Gefühl haben

Better call Saul

Sechs Staffeln, zu sehen bei Netflix

Ein Schmierlappen vor dem Herrn – so kannte man den wieseligen Anwalt Saul Goodman aus der großartigen Serie „Breaking Bad“. Als nach deren Ende der Gauneranwalt sein eigenes Spin-off bekam, „Better call Saul“, da hatte diese „Vorgeschichte“ mit zwei Problemen zu kämpfen. Ein Teil der vielen „Breaking-Bad“-Fans witterte den bloß kommerziellen Abklatsch einer einmaligen, nicht wiederholbaren, wunderbar inspirierten Großserie. Und diejenigen, die „Breaking Bad“ noch nicht gesehen hatten, waren überzeugt, sie würden keinen Einstieg in „Better call Saul“ finden.

Gleich beide Sorgen sind völlig unbegründet. „Better call Saul“ ist eine umwerfend gut geschriebene, sorgfältig und liebevoll fotografierte, einfallsreich ausgeschmückte, brillant gespielte und dabei völlig aus sich heraus verständliche Serie. Die Geschichte eines kleinen Anwalts mit Ganovenvergangenheit, der es nun eigentlich ehrlich und gut meint, aber immer tiefer in die Patsche gerät, musste nach der fünften Staffel zwei Jahre Pause machen wegen Corona und einer Erkrankung von Hauptdarsteller Bob Odenkirk. Nun ist endlich die sechste und letzte Staffel in Deutschland bei Netflix gestartet, man muss auf eine neue Folge aber jeweils eine Woche warten.

Das macht, falls Sie „Better call Saul“ noch nicht kennen, keinen Unterschied. Denn man kann Ihnen dann nur herzhaft raten, sich endlich die fünf Staffeln zuvor zu gönnen. Bis Sie damit durch sind, liegt auch die sechste Staffel komplett vor. Und falls Sie „Better call Saul“ schon kennen, dann haben Sie vermutlich sowieso nur auf den geringsten Vorwand gewartet, diese Folge um Folge auf Oscarkino-Niveau gedrehte Serie zwecks Gedächtnisauffrischung und Vergnügensvertiefung noch mal ganz von vorn zu schauen. (tkl) 

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