In alten Sagen aus alemannischen Urzeiten heißt es, dass es in diesen Nächten zwischen Weihnachten und Dreikönig sonderbar zugeht, Hexen, Geister und Wesen umher schleichen. Der große Holzstoß bei der Obstsammelstelle in Sasbach war am Samstagabend wohl auch verhext. Er wollte einfach nicht so fackeln, wie es ein Rauhnachtsfeuer soll.

Alle Tricks und Kniffe der Lochmatt-Druden halfen nichts, das Feuer wollte einfach nicht so richtig den Platz erleuchten, wo die Narrenzunft zirka 1000 Fasnachter von 40 Zünften zu Gast hatte, um mit ihnen den närrischen Winterschlaf zu beenden und das Häs abzustauben.

»Cordula Grün«

Nur gut, dass die Guggenmusik »Die letzten Heuler« aus Sasbachried« dem Narrenvolk unter anderem mit dem Lied »Cordula Grün« einheizte.  

»Räuchere ordentlich die Stube aus, erbitte den Segen für Hof und Haus und für alle, die dort wohnen. Vertreibe die Geister und Dämonen, das Räuchern kann sich wirklich lohnen«, lud Zunftmeister Stefan Fallert ein. Die Narren ließen sich die Einladung zum Hästanz ums Rauh­nachtsfeuer nicht entgehen.

Zwei Monate Fasnacht

Mit dem Dreikönigstag beginnt die schwäbisch-alemannische Fasnacht wieder. Sie erstreckt sich lange bis zum Aschermittwoch am 6. März. Die zwölf Rauhnächte waren für die alemannischen Vorfahren heilige und wundersame Nächte. Sie begannen mit der Wintersonnwende vom 21. auf den 22. Dezember (»Thomasnacht«) und enden in der Nacht zum Dreikönigstag (»Epiphaniasnacht«). In diesen Rauhnächten wurden böse Geister, wilde Wesen und Unholde mit Lärmen und Böllern vertrieben, Haus und Stall ausgeräuchert.

Zum neunten Mal veranstalteten die Lochmatt-Druden das Häsabstauben. Der große Zuspruch vor allem junger Zünfte belegt die große Nachfrage. Im mollig-warmen Zelt gab es heiße Musik von DJ H.P. Die Beat Bouncer aus Kappelrodeck, die Altrheindämonen aus Stollhofen und die Nebelmatttrolle aus Sinzheim boten Showtänze. Damit alles friedlich über die Bühne ging, standen Security, Feuerwehr und DRK für alle Fälle bereit.