16 Bauplätze für Hausgereut in Planung
Volles Haus herrschte bei der Ortschaftsratssitzung am Donnerstagabend in Hausgereut. Die Gemeinde stellte die Pläne für die Wohnbebauung am westlichen Ortsrand vor und schickte einstimmig den Entwurf zur »Westendstraße« ins Rennen.
»Wir haben seit Jahren keine Bauplätze mehr und überlegen seit rund drei Jahren, wo man in Hausgereut welche schaffen könnte«, stieg Ortsvorsteherin Astrid Huber ins Thema ein. Den unverbindlichen Gestaltungsplan stellte Philipp Reinders von »fsp.stadtplanung« in Freiburg vor.
Das 1,5 Hektar große Plangebiet Westendstraße für 16 Einzel- und Doppelhäuser schließt westlich an die Linden- und Kapellenstraße an. Nördlich grenzt es an das »Götzenbühn«. Südlich und westlich befinden sich landwirtschaftliche Flächen, dort ist eine dichte Hecke als Schutz vor Spritzmitteln angedacht.
Vielleicht mehr Häuser
Reinders schlägt eine Gebäudehöhe von maximal 9,5 Meter sowie Wandhöhen von 6,5 Meter vor. Die Grundstücke sind zwischen 470 und 1400 Quadratmeter groß. »Es könnten auch noch ein oder zwei Häuser dazu kommen und die Grundstücke kleiner werden«, erklärte Bauamtsleiter Roland Mündel, da die Landesregierung Vorgaben zur Verdichtung mache.
Laut Lärmgutachten würden sich die beiden Nutzungen (Wohnen und Gewerbe) vertragen, die Firma Ruhsi wäre in ihrem Betrieb nicht eingeschränkt. Mündel lobte die unkomplizierten Verhandlungen mit den Eigentümern.
Ralf Siggelkow vom Ingenieurbüro Siggelkow in Offenburg erklärte, wie die Erschließung über die Westendstraße mit Wendehammer aussehen könnte, ein Fußweg in den Wendlingsbühn ist möglich. Der Müllwagen könne dort wenden, wenn nichts zugeparkt sei. Andernfalls müssten die Anwohner zumutbar ihren Müll nach vorne bringen.
Ein Knackpunkt sei der Übergang von der geplanten sechs Meter breiten Straße zur schmaleren und höheren Straße Wendlingsbühn. Dazwischen entstünde eine Art Wanne, die man wegen der Entwässerung auffüllen müsste. Somit lägen die neuen Grundstücke einen Meter höher.
Becken muss her
Regenwasser müsse unschädlich für das Nachbargrundstück abzuleiten sein, wofür der neue Eigentümer zu sorgen habe. »Dazu wird es konkrete Festsetzungen im Bebauungsplan geben«, sagte Mündel. Für das Regenwasser brauche man eine Rückhaltung für 120 Kubikmeter, bevor es in den Holchenbach eingeleitet würde. Bei einem Jahrhunderthochwasser passiere im Plangebiet nichts.
Bürger sprachen die heute schon problematische Ausfahrt zur Lindenstraße an. Direkt auf der Grenze des Eckgrundstückes steht dort ein Gebäude. Mündel schlug vor, den ersten Bauplatz rechts etwas kürzer zu gestalten und die Straße inklusive Grünfläche rüberzurücken.
»Ich denke, wir sind auf einem guten Weg«, freute sich Astrid Huber nach der einstimmigen Abstimmung.
Für mehr Transparenz
Laut Bauamtsleiter Mündel hat die Verwaltung bewusst keinen Bebauungsplanentwurf gemacht, sondern den neuen Weg eingeschlagen, bei dem sich Bürger intensiver beteiligen können: ein städtebaulicher Entwurf ohne konkrete Festsetzungen zur Vorstellung des Gebiets mit Bauplatzeinteilung, Erschließung, Wandhöhen und Dachformen. Anregungen seien somit deutlich früher möglich, bevor der Bebauungsplan langwierig erarbeitet und mehrstufig genehmigt wird, und nicht erst in dessen Offenlage.
Wenn Ende 2018 eventuell der Satzungsbeschluss käme, hieße das allerdings nicht, dass die Stadt Rheinau zwangsläufig das Gebiet gleich 2019 erschließen müsse, betonte Mündel.
Derzeit seien neun Hektar in Freistett im Bosch-Areal, viele Bauplätze in Rheinbischofsheim im »Quan« sowie in Honau im »Breitenwert« und in Helmlingen »Am Rheinniederungskanal« in Planung. »Wir können nicht mit 120 Bauplätzen gleichzeitig an de Markt gehen«, sagte Mündel.
Man wolle in den Bebauungsplanverfahren zu Genehmigungen kommen. Aber wann erschlossen wird, um die Bauplätze an den Markt zu bringen, müsse der Gemeinderat entscheiden.