18-jährige Oberkircherin stirbt an Knochenkrebs
Viel Kraft und Hoffnung hat die 18-jährige Isabelle Keller, die an Knochenkrebs litt, aus der Unterstützung durch die Bevölkerung geschöpft. Ihre Krankheit erwies sich dennoch als übermächtiger Gegner.
Ihren Kampfgeist und ihren Humor hatte sich Isabelle Keller bis zuletzt bewahrt, trotz Krebsdiagnose und Beinamputation. »Sie war eine Kämpferin«, sagt ihre Mutter Jasmine Keller. Mit 17 Jahren, kurz nach ihrem Realschulabschluss, war die Oberkircherin an Knochenkrebs erkrankt. Statt ihre Wunschausbildung als Kfz-Mechatronikerin zu beginnen, musste sie sich einer Chemotherapie unterziehen und schon im Herbst 2017 um ihr Leben kämpfen, als sie hohes Fieber bekam.
Isabelle erholte sich, sammelte nach der Amputation ihres Beines neue Kraft und lernte den Umgang mit der Prothese, ehe sie im Oktober 2018 den nächste Rückschlag erlitt: In ihrer Lunge hatten sich Metastasen gebildet. Die Krankheit erwies sich als zu stark: Ende März starb die 18-Jährige zu Hause in Oberkirch im Kreise ihrer Familie, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
»Wir haben alles probiert, was geht.«
Die Familie Keller hatte zuletzt auf eine alternative Behandlungsmethode (Hyperthermie mit insulinpotenzierter Chemotherapie) in einer Klinik in Bayern gesetzt, die Isabelle auch abschloss: »Sie hatte nicht den Erfolg, den wir uns erhofft hatten«, sagt ihre Mutter Jasmine Keller. Sie glaubt allerdings auch, dass ihre Tochter ohne diese alternative Behandlung viel früher verstorben wäre. Das legt das Schicksal eines Bekannten von Isabelle nahe, der ebenfalls an Knochenkrebs verstarb. »Wir haben alles probiert, was geht.« Doch der Knochenkrebs erwies sich als heimtückisch.
Da die Krankenkasse die Alternativtherapie nicht bezahlte , hatte die Familie eine Spendenaktion initiiert. Über 20 000 Euro kamen dabei zusammen. »Dafür wollen wir allen von Herzen ein Dankeschön aussprechen«, sagt Jasmine Keller. Ein Dankesvideo hatte die 18-Jährige schon vorbereitet. Zur Veröffentlichung auf Youtube kam es nicht mehr, weil sich ihr Gesundheitszustand schnell verschlechterte.
Zuvor hatten ihr die Renchtäler viel Kraft gespendet, denn mindestens so wichtig wie das Geld war deren psychologischer Aspekt: »Die Spenden haben Isabelle viel Mut und Hoffnung gegeben.« Weil sie bemerkte, dass ihr Schicksal die Menschen berührte.
Ihr Vermächtnis wird bleiben
Das Geld reichte aus, um die Kosten der Behandlung zu bezahlen. Den Rest wird Jasmine Keller ebenfalls im Sinne ihrer Tochter einsetzen, für die Beerdigung. Isabelles Asche soll am Meer in Spanien verstreut werden. Es wird der Moment sein, in dem der Abschied von ihrer Tochter für Jasmine Keller noch einmal offenkundig wird. Ihr Vermächtnis wird bleiben: »Isabelle sagte mir: Lass den Kopf nicht hängen, lebe weiter.« Kraft geben Jasmine Keller in dieser Situation Isabelles jüngere Geschwister Laura und Luca.