36 Musiker aus neun Bands stehen auf einer Bühne
Zum ungezwungenen Rock am Badesee trafen sich am Sonntag 36 Musiker aus neun Ortenauer Bands. Dabei stand die Lust am Musizieren im Vordergrund.
Zum ungezwungenen Rock am Badesee oder offenen Musikertreffen trafen sich am Sonntag 36 Musiker aus neun Ortenauer Bands zum Musizieren aus reiner Lust und Freude. Die Organisation hatte Oli Reister von der Band »Oli & Men in Black«, der selbst mit seiner dreiköpfigen Band Oldie-Rock sowie Songs von den Beatles und Blues Brothers zum Besten gab. Er ist seit 50 Jahren Gitarrist und hat zu allen umliegenden Bands Kontakt. Diese Schnapsidee wurde im Herbst vorigen Jahres geboren und in ein Spontankonzert umgesetzt.
»Das kam so gut an, dass wir das dieses Jahr wiederholen wollten und wünschen uns, dass sich das Musikertreffen hier etabliert«, erklärte Reister. Die auftretenden Bands haben größtenteils schon Konzerte am Badesee gegeben und wollten sich mit ihrer achtstündigen Session auch bei Inhaber Rolf Schäfer bedanken, der bei jedem ihrer Konzerte ein gewisses Risiko auf sich nahm, da die Besucherzahlen am See sehr wetterabhängig sind.
Den Auftakt am Vormittag machte Oli’s Sessionband aus Kehl, bevor die »Four Friends« aus Rheinau um Horst Ross sowie die AH-Band aus Auenheim mit weiteren Oldie-Klassikern glänzten. Eine ganz andere Musikrichtung schlug Fritz Vogt aus Neumühl mit seiner »Quetsch« und »Lebt denn de alde Hanauer noch« ein. Nach dem gelungenen Einstieg bot er ein Wunschkonzert der heimischen Volksmusik, bevor Melanie und ihre »Tucs« ihren zweiten Auftritt in ihrer Musikerkarriere mit Bravour meisterten. Das Quartett lernte sich in der Musikschule kennen und überzeugte mit Schlagern und Pop-Musik. »Soul Affair« aus Offenburg widmete sich ebenfalls der Pop-Musik ab den 60er Jahren bis zu den aktuellen Charts, während sich »Perfekt Blend«, sieben Musiker aus Freistett, vor allem Pink Floyd verschrieben hatte. Ihr großes Repertoire ergänzten sie mit Songs von Rock-Größen wie Whitesnake, John Mayer und Commitments.
Rockig ging es mit dem Vater-Sohn-Duo »Henning & Luca Lehmann« aus Seelbach weiter, bevor die »Oldy-Gäng« aus Offenburg mit schnellen Country-Songs nach acht Stunden Live-Musik für ein fulminantes Konzertende sorgte und die Gäste mit »Moonshiner‘s Life« und »Country Heroes« von Hank III oder »Fürstenfeld« von STS aufmischte. Zum großen Finale spielten zwölf Musiker in bunt gemischter Besetzung »Country Roads« von John Denver und weil sich das Publikum gar nicht beruhigen wollte »Blue suede Shoes« von Elvis.
»Genialer Sonntag«
»Das war ein genialer Sonntag, wann bekommt man schon mal 36 Musiker aus neun Bands auf die Bühne«, freute sich Rolf Schäfer. Die Idee der offenen Bühne als Plattform für alle Bands, egal ob neu oder alte Hasen, gefiel ihm. Damit würde auch ein Stück Musikkultur erhalten bleiben, da die Live-Auftritte der Bands auch immer seltener werden. »Auf vielen Festen agiert heute ein DJ, anstatt einer Live-Band«, bedauerte Schäfer. Einige der Bands sagten bereits ein Konzert am See im Sommer zu.