75 000 Euro beim Dreikönigsball gesammelt
Ein hoher Betrag ist zugunsten krebskranker Kinder am Samstag beim 27. Dreikönigsball in der »Oberen Linde« zusammengekommen. Die 75 000 Euro fließen in den Unterhalt des Elternhauses und in die Onkologie-Forschung.
Die Erfolgsgeschichte des Dreikönigsballs in Oberkirch, der zugunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder Freiburg zum 27. Mal stattfand, geht unvermindert weiter. »Sie begleiten die Arbeit des Fördervereins finanziell und ideell über viele Jahre hinweg und haben Anteil an einer der erfolgreichsten Benefizveranstaltungen bundesweit«, zollte Bernd Rendler, der die Veranstaltung gemeinsam mit Werner Kimmig initiiert hatte, den Gästen großes Lob.
Um ein Gefühl für die Dimension der Unterstützung zu vermitteln, wartete er mit Fakten auf. 2014 hatte das Elternhaus der Uniklink Freiburg rund 19 000 Übernachtungen. Im Geschwisterkindergarten wurden 1900 Kinder ab dem Säuglingsalter betreut. Aus den Sozialfonds wurden 90 Familien unterstützt.
Schicksal hinter der Zahl
»Die Zahlen gehen leicht über die Lippen. Wir müssen uns bewusst machen, dass hinter jeder Zahl ein persönliches Schicksal steckt«, kommentierte Rendler. Werner Kimmig unterstrich, dass über 60 000 Euro pro Monat für den Unterhalt des Elternhauses benötigt werden. Als längst überfälligen Schritt nannte Rendler den Bau einer neuen Kinderklinik. Er schilderte diesbezüglich die vielen Widerstände in Stuttgart und auch klinikintern. Dank dem hartnäckigen Einsatz von Charlotte Niemeyer, der ärztlichen Direktorin der Kinderkrebsklinik, und Kuratoriumsmitglied Willi Stächele (zwei Landtagsanfragen) und einem offenen Brief der Eltern könne bis Anfang 2017 mit dem Spatenstich gerechnet werden. Auf breite Zustimmung sei zudem die Forderung gestoßen, ein neues Elternhaus in unmittelbarer Nähe zu bauen.
Charlotte Niemeyer unterstrich die Notwendigkeit des Kinderklinikneubaus in Fusion mit dem St. Josef-Kinderkrankenhaus, um Synergieeffekte zu nutzen, aber auch, um die Konzepte in der Forschung umsetzen zu können. Um weiterzukommen, fehlten noch Forschungslabore (8 Millionen Euro) und ein Auditorium für Kinder. Niemeyer berichtete von dem Forschungsauftrag ihrer Mitarbeiterin, Kinderärztin Miriam Erlacher, der mit einem ERC Starting Grant der Europäischen Union in Höhe von 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre unterstützt wird. Erlacher untersucht, wie ein krankhaft verstärkter Zelltod Blutkrankheiten und letztlich Leukämie auslösen kann.
Niemeyer dankte den Dreikönigsballgästen mit den Worten: »Es geht nur zusammen. Das trägt uns auch, wenn Sie uns unterstützen.« Rund 190 Gäste genossen den Ballabend im festlichen Ambiente des großen Saals der »Oberen Linde«. Einen musikalischen Glanzpunkt setzte die Sopranistin und preisgekrönte Musical-Sängerin Anna Maria Kaufmann, die am Flügel von David Johnson begleitete wurde, mit Songs aus den Musicals »Phantom der Oper« und »Elisabeth« sowie aus ihrem Album »Blame it on the moon«.
Musical-Star trat auf
Beim Song »Hallelujah« von Leonard Cohen animierte sie das Publikum zum Mitsingen. Kaufmanns tolle Stimme und ihr Charme begeisterten die Ballgäste. Zu den flotten Klängen der »Euro-Band« konnte man bis weit nach Mitternacht das Tanzbein schwingen.