Abbrucharbeiten für neues Pflegeheim in Bühl haben begonnen
Die Vorarbeiten für ein neues Pflegeheim neben der Bühler Klinik laufen auf Hochtouren. Seit Anfang Februar sind Firmen damit beschäftigt, das ehemalige Schwesternwohnheim und zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzte Gebäude zu entkernen, von Schadstoffen zu befreien und für den Abriss vorzubereiten.
Spätestens Mitte April, glaubt Klinikum-Geschäftsführer Jürgen Jung, ist das alte Wohnheim endgültig Geschichte. Mit dem Bau eines 90-Betten-Hauses nach modernem Standard beginnt das erste Kapitel in einer Reihe von Umstrukturierungen der Klinikum-Pflegeeinrichtungen im südlichen Landkreis. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren wird das Klinikum Mittelbaden nach Schätzungen Jungs allein in diesem Bereich 30 bis 35 Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Erfordernisse der Landesheimbauverordnung zu erfüllen, die nur noch Einzelzimmer zulässt.
Sowohl das Erich-Burger-Heim (EBH) in Bühl als auch die Hub in Ottersweier stehen damit vor grundlegenden Veränderungen. Betroffen sind der aus dem Jahr 1984 stammende Altbau im EBH, dessen 60 Pflegeplätze sich mehrheitlich in Doppelzimmern befinden, sowie die in die Jahre gekommenen Häuser Murbach und Hornisgrinde in der Hub.
Außer dem Neubau beim Bühler Krankenhaus soll in Ottersweier außerhalb des Hub-Areals ein weiteres 90-Betten-Haus entstehen. Gemeinsam mit der Gemeinde, berichtet Jung, sei man seit geraumer Zeit intensiv auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. »In wenigen Monaten«, deutet der Geschäftsführer an, könne man hoffentlich eine »Erfolgsmeldung präsentieren«.
Klarer Zeitplan
In zeitlich greifbarer Nähe liegt indes das Projekt neben dem Bühler Krankenhaus. Die planerischen Vorarbeiten sind zu einem großen Teil geleistet. »Bis zur Sommerpause des Gemeinderats«, so hofft Jung, könnte ein rechtskräftiger Bebauungsplan vorliegen. Ende des Jahres, so sieht es der Zeitplan vor, wird der Bauantrag gestellt, Anfang 2020 sollen nach Vorstellungen des Klinikums die Arbeiten beginnen. Jung rechnet mit einer Bauzeit von 15 Monaten. »Das ist ambitioniert, aber machbar«, meint er. Im Frühjahr 2021 könnte das neue Pflegeheim in Betrieb gehen.
Sobald das Projekt realisiert ist, stehen in einem nächsten Schritt Umbau und Sanierung der beiden bestehenden Pflegebetriebe an, die den gesetzlich geforderten Standards angepasst werden müssen. Die Planungen für das Pflegeheim auf dem Bühler Klink-Areal gehen nach Aussage Jungs über die Vorgaben der Landesheimbauverordnung hinaus: Die Zimmer werden größer als vorgeschrieben, vor allem die Badezimmer, damit auch Rollstuhlfahrer klar kommen.
Zwölf bis 13 Millionen Euro wird das Klinikum allein in den Neubau in Bühl investieren. Darin nicht enthalten sind die Kosten für ein größeres Parkplatzangebot, das bisweilen an seine Grenzen stößt. »Das ist dem großen Zuspruch geschuldet«, sieht Jung darin einen Hinweis auf die gute Auslastung der Klinik. Die Zahl der ambulanten Operationen sei 2017 um 2000 auf 4700 angestiegen. Im derzeit entstehenden Bebauungsplan ist ein Parkhaus mit bis zu 250 Plätzen ausgewiesen. Wo es entstehen soll, ist noch nicht ganz klar. Infrage komme die mittlere der drei Parkebenen unterhalb des Krankenhauses, berichtet Jung.