Achern gedenkt Rettern und Helfern in der Not
Einsatzfahrzeuge der Hilfsdienste bildeten den „Chorraum“ für den Blaulicht-Gottesdienst. Davor stand der Altar mit Helmen, Kerzen und Blumen, während rings herum in der schattigen Allee der Illenau etwa 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk, Notfall-Krisenteam, Bergwacht Achertal, Rettungsdienst, Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft sowie Gäste eine sehr würdige und emotional bewegenden Premiere erlebten.
Besinnlich wurde es, als Aktive 20 weiße Rosen neben den von Felix Schmidt gefertigten Kerzen am Altar niederlegten und die Namen von 20 Personen der Hilfsdienste vom „Acherner Runden Tisch“ vorgelesen wurden, die in der Corona-Zeit gestorben waren. Darunter waren allein 14 Angehörige der Feuerwehr, deren Namen Kommandant Michael Wegel verlas. Den ökumenischen Gottesdienst gestalteten Vikar Manuel Gärtner und Pfarrer Ulrich Henze.
Durch die Corona-Regeln und die begrenzte Zahl von Teilnehmern bei Beerdigungen war es den Hilfsdiensten nicht möglich, von Kameraden und Mitgliedern am Grab Abschied zu nehmen und ihnen dafür zu danken, dass sie andere in brenzligen Situationen halfen, Verletzte an einem Unfallort medizinisch versorgen, Brände löschten, technische Hilfe leisteten oder Badende vor dem Ertrinken retteten. Deshalb war das Gedenken an die Verstorbenen ein wichtiges Anliegen der Feier. Und so herrsschte große Stille, als Udo Gartner auf seiner Trompete das Lied vom „guten Kameraden“ spielte und Katja Lorenz das Lied „Geduld braucht Mut“ intonierte.
Das Stück hatte Lorenz eigens für diese Feier geschrieben, und sie führte es an der Seite von Klaus Schönenberg auf.
Den Anstoß zu einem Blaulicht-Gottesdienst hatte Michael Denu bereits vor Corona gegeben, doch er musste immer wieder verschoben werden, wie Markus Harter, Sprecher des seit 24 Jahren bestehenden Erfolgsmodells „Runder Tisch“, erklärte. „Wir wollten gemeinsam beten und besonders für die, in der sehr schweren Corona-Zeit starben.“