In der »Solarbundesliga« auf hinterem Platz

Achern in Sachen regenerative Energien nicht top

Michaela Gabriel
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18. Januar 2018
 eigenen Fotovoltaikanlagen auf Dächern städtischer Gebäude leistet die Stadt Achern ihren Beitrag zum Klimaschutz. Wie der Ausbau erneuerbarer Energien darüber hinaus vorankommt, muss noch beraten werden.

eigenen Fotovoltaikanlagen auf Dächern städtischer Gebäude leistet die Stadt Achern ihren Beitrag zum Klimaschutz. Wie der Ausbau erneuerbarer Energien darüber hinaus vorankommt, muss noch beraten werden. ©Michaela Gabriel

Während in Kehl die Nutzung von Sonnenenergie zur Gewinnung von Strom und Wärme deutlich steigt, scheint der Wert in Achern zu stagnieren. Das zeigen Zahlen der »Solarbundesliga« im Internet.

Während Kehl stolz verkündet, unter den mittelgroßen Städten Deutschlands auf Platz neun zu stehen, findet sich Achern in der gleichen Tabelle auf Platz 231 von insgesamt 275 aufgelisteten Städten bis 100 000 Einwohnern. In der Kreiswertung der Solarbundesliga für den Ortenaukreis belegt Kehl den ersten, Rheinau den achten und Achern den 29. Platz von insgesamt 33 Kommunen.

Ist Achern bei der Nutzung von Solarstrom und Solarwärme tatsächlich abgehängt? Aufklärung liefert Guido Bröer, Mit-Herausgeber der Fachzeitschrift Solarthemen aus Löhne in Nordrhein-Westfalen. Seit 16 Jahren erstellt seine Redaktion eine Rangliste unter den Kommunen bei der Nutzung von Solarstrom und Solarwärme. 

Im vergangenen Jahr habe man das Wertungssystem umgestellt, erklärt er. Der Zuwachs an Fotovoltaik- und Solarthermieanlagen innerhalb eines Jahres fließe nun stärker in die Punkte-Wertung ein als bisher. Während Kehl vergangenes Jahr Daten geliefert habe, seien die aus Achern schon mehrere Jahre alt, sagt der Macher des Rankings. 

Keine Zahlen aus Achern

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Die Zahlenpendants zu den von der Stadt Kehl zusammengestellten Daten über den Zuwachs im Jahr 2016 kann man im Acherner Rathaus nicht erfahren. Die Stadt Achern verfüge nicht über Daten zur Anzahl von Fotovoltaikanlagen oder dem jährlichen Zuwachs, so die Stadtverwaltung. Nur auf denkmalgeschützten Gebäuden müsse eine Solaranlage genehmigt werden. Alle anderen würden nicht gemeldet. Eine Auswertung von Daten der Bundesnetzagentur und anderen Institutionen finde bei der Stadtverwaltung nicht statt. Aussagen zum Stand im Jahr 2013 macht eine Energiepotentialstudie, die im März dem Bau- und Umweltausschuss vorgestellt wurde. Damals wurden in Achern sieben Prozent des gesamten Stromverbrauchs durch Fotovoltaik, ein Prozent durch Wasserkraft und sechs Prozent durch Biomasse erzeugt.

Der Wärmebedarf in Achern wurde laut der Badenova-Studie 2013 zu 18 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt, ein Großteil davon aus Brennholz und kleine Anteile aus Solarthermie und Wärmepumpen. Die Entscheidung über Investitionen in weitere Anlagen zur Gewinnung von Strom und Wärme aus regenerativen Energien liege bei jedem einzelnen Gebäudeeigentümer, erklärt die Verwaltung. Anreize in Form von Zuschüssen gibt es bisher nicht. Die Stadt Kehl dagegen hat seit 2013 ein Klimaschutzkonzept und bezuschusst seit März neben Solarthermie- auch Fotovoltaikanlagen.

Die Stadt Achern leiste eigene Beiträge zum Klimaschutz, zum Beispiel Fotovoltaikanlagen auf den Dächern des Feuerwehrhauses, der Trinkwasserenthärtungsanlage des Bauhofs sowie der Kläranlage und der Festhalle Oberachern, heißt es aus dem Rathaus. Weitere Dächer kommunaler Gebäude habe die Stadt zum Betrieb von Fotovoltaikanlagen an Investoren vermietet. Dies erfolge »unabhängig vom Ranking in der Solarbundesliga«. 

Achern und Kehl ähnlich

»Süddeutschland steht in Sachen Solarenergie insgesamt gut da«, sagt Gerold Weber, dessen Firma Solarthermie- und Fotovoltaikanlagen installiert. Die Städte Achern und Kehl seien nach seiner Schätzung gar nicht so unterschiedlich. Die Solarbundesliga lebe von Meldungen neuer Anlagen und sei darauf angewiesen, dass Zahlen eingehen. 

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