Achern sollte öffentliche Gärten bekommen
Für die Acherner Bürgerliste (ABL) zog Beate Flick-Schreiber in den Acherner Gemeinderat.
Warum haben Sie sich für die Kommunalwahl 2014 aufstellen lassen?
Beate Flick-Schreiber: Dies war nicht meine erste Kandidatur bei einer Kommunalwahl. Bereits 1990 stand ich auf der Fautenbacher Bürgerliste. In diesem Jahr habe ich mich, wie bei den vergangenen Wahlen, zum Engagement in der ABL entschlossen und zugegebenermaßen nicht mit einer Wahl zur Stadträtin gerechnet. Nach den ersten Sitzungen der Fraktion und des Gemeinderates fühle ich mich aber wohl und versuche, mich in die Aufgaben einer Gemeinderätin einzuarbeiten.
Warum kandidierten Sie auf der Liste der ABL?
Flick-Schreiber: In meiner Jugend war ich in der Pfadfinderinnenschaft verantwortlich tätig. Im Verein für schöpferische Freizeitgestaltung versuchten wir, Jugendlichen Möglichkeiten aufzuzeigen, ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen. Das abgerissene Haus in der Kronengasse lag uns am Herzen. Bürgerschaftliches Engagement finde ich außerordentlich wichtig. Damit kam nur die ABL als politische Kraft infrage, als es darum ging, kommunalpolitisch aktiv zu werden.
Sie werden künftig mehr im Mittelpunkt und möglicherweise in der Kritik stehen. Wie werden Sie damit umgehen?
Flick-Schreiber: Auf Meinungsäußerungen und Stellungnahmen im Ortschafts- und Gemeinderat möchte ich mich gut vorbereiten, um im Sinne der Bürger guten Gewissens anstehende Entscheidungen tragen zu können. Ich hoffe, dass dadurch persönliche Kritik abgeschwächt werden kann und sachliche Kritik und gute Diskussionen im Vordergrund stehen. So gehe ich positiv an meine kommunalpolitische Arbeit.
Welche Erfahrungen aus Ihrem Leben kommen Ihnen bei der Arbeit im Gemeinderat zugute?
Flick-Schreiber: Als Jüngste von acht Mädchen lernte ich in unserem Elternhaus schon früh, mich durchzusetzen. 25 Jahre Arbeit als Gärtnerin, danach Ausbildung zur Fachlehrerin bedeuteten, sich auf Neues einlassen zu müssen. Durch zehnjährige Tätigkeit im Ortschaftsrat in Fautenbach konnte ich bereits Erfahrungen in der kommunalen Politik sammeln.
Welches Thema/Projekt liegt Ihnen in Ihrer Gemeinde besonders am Herzen und sollte alsbald angepackt werden?
Flick-Schreiber: Alternative Verkehrskonzepte, insbesondere gut ausgebaute und sinnvoll strukturierte Fahrradwegenetze werde ich unterstützen. Natürlich gehören in diesem Zusammenhang auch sichere Schul- und Fahrradwege für Schüler, die oft immer größere Strecken zur Schule absolvieren müssen, zu meinen Prioritäten. Die Überlegung, eine Fußgängerzone in der Wilhelm-Schlechter-Straße auszuweisen, finde ich interessant. Auch dafür werde ich mich einsetzen. Eine weitere Idee beschäftigt mich schon geraume Zeit. Besteht in Achern nicht die Möglichkeit, öffentliche Gärten auszuweisen? In anderen Städten schon praktiziert, werden kommunale Flächen als für jedermann nutzbare Gärten ausgewiesen, auf denen Gemüse, Blumen, Obst etc. zum eigenen und allgemeinen Bedarf angebaut werden können. Die Nutzpflanzen machen nicht nur die Jahreszeiten wieder bewusst erfahrbar, sondern auch die natürlichen Phasen von Säen, Wachsen und Ernte (Beispiel: Andernach – Die essbare Stadt).