Acherner Feldwege werden nach und nach saniert
Reiner Ganter (Freie Wähler) meldete sich am Montag im Gemeinderat zu Wort. Von ihm kam die einzige Gegenstimme bei der Vergabe der Arbeiten für die Deckensanierung von Gemeindeverbindungsstraßen und Wirtschaftswegen. Diese Arbeiten in der Kernstadt, in Gamshurst, Großweier, Sasbachried und Wagshurst übernimmt die Knäble GmbH aus Biberach für knapp 548 000 Euro.
Diese Arbeiten an den Feldwegen waren zuvor mit dem BLHV und den Ortsvorstehern auf einer Prioritätenliste zusammengestellt worden. Reiner Ganter missfiel jedoch, dass es dabei hauptsächlich um befestigte Feldwege gehen soll. »Ortsvorsteher und Landwirte setzen unterschiedliche Prioritäten«, sagte der Stadtrat der Freien Wähler. Ihm ist wichtig, dass auch die nicht asphaltierten Wege saniert und nicht nur gepflegt werden.
Daraufhin begann eine Diskussion, die mehrere Aspekte beleuchtete. Im aktuellen Doppelhaushalt ist der Posten für die Sanierung von Wirtschaftswegen von 100 000 auf 150 000 Euro pro Jahr erhöht worden, erklärten OB Klaus Muttach und Georg Straub, Fachgebietsleiter Tiefbau. Dabei werde zwischen asphaltierten und unbefestigten Wirtschaftswegen nicht unterschieden.
Über die am Montag vorgenommene Auftragsvergabe hinaus würden Arbeiten an Feldwegen auch vom Bauhof oder auch im Rahmen eines Generalvertrags von der Firma Glaser erledigt. Für die Unterhaltung der Feldwege durch den Bauhof fallen laut Muttach allein an Personal-, Fahrzeug- und Maschinenkosten im Durchschnitt etwa 90 000 Euro pro Jahr an. Hinzu kämen dann noch die Kosten für das Material wie Schotter, Mineralgemisch und Mietmaschinen wie Rüttelwalzen.
Neben den unbefestigten Feldwegen gibt es laut Muttach allein noch 120 Kilometer asphaltierte Feldwege auf Gemarkung Achern. Zum großen Teil wurden sie bei Flurbereinigungsverfahren vor Jahrzehnten angelegt und seien dementsprechend nun sanierungsbedürftig, wie Georg Straub erklärte. Genutzt würden sie von Wanderern, Radfahrern und vor allem von der Landwirtschaft abseits der zertifizierten Straßen.
Ein zweites Konto
Erläutert wurde am Montag auch, dass es ein zweites Bewirtschaftungskonto für die Sanierung von Straßenschäden gibt. Dort sind jährlich 270 000 Euro für die 170 Kilometer innerörtliche Straßen und die 17 Kilometer Gemeindeverbindungsstraßen veranschlagt, wie die Verwaltung am Dienstag auf ARZ-Nachfrage informierte.