»Guten Morgen! Du bist mein Schatz«. Wenn der Papageien-Liebhaber, Tierfotograf und Journalist Michael Hoffmann morgens so charmant von seinem Graupapagei »Luci« begrüßt wird, dann müssen die Fotos prächtig und die Artikel vorzüglich werden. Bei der Deutschen Papageien-Messe der Vogelfreunde Achern  stand weniger die Arbeit als vielmehr die Präsentation seiner herrlichen Kongo-Graupapageien »Luci« und »Chico« und das fachliche Gespräch mit Besuchern im Mittelpunkt, die aus ganz Deutschland und  benachbarten Ländern zu dieser einmaligen Veranstaltung anreisten. Darunter war Sigrid Sapia aus dem Allgäu, die 350 Kilometer zurücklegte, um zu staunen und Einkäufe für ihre Papageien zu erledigen.
Als die Acherner Vogelfreunde 1986 ihre erste Ausstellung im alten Josefshaus machten, dachten sie sicherlich nicht im Geringsten daran, was sich daraus über die großen Papageien-Ausstellungen bis zur heutigen Papageien-Messe mit neuer Konzeption entwickeln sollte. Denn wer 300, 500 oder gar 800  Kilometer zu einer solchen Fachveranstaltung fährt, zwei oder drei Tage in Achern übernachtet, der weiß, was er an Fachkompetenz und Einmaligkeit geboten bekommt. 
Zwei absolute Experten
Dafür stehen die »Gründerväter« und Macher der Papageien-Messe, Marcellus Bürkle (Präsident) und Matthias Reinschmidt, die sich schon von Kindesbeinen an kennen, Kapazitäten ihres Fachs sind und ihr schönes Hobby zum Beruf machten. Beide sind promoviert, Marcellus Bürkle hat eine Tierarzt-Praxis in Achern und Matthias Reinschmidt ist seit 2015 Direktor des Karlsruher Zoos, nachdem er Zoologischer Direktor des Loro Parque und der Loro Parque Fundacion auf Teneriffa war. Beide sind gefragte Experten in Fernsehsendungen mit Tieren und aufgrund ihrer langen Erfahrung international anerkannte Fachleute vor allem rund um Papageien. Dies wurde jetzt wieder bei den neu konzipierten Talkrunden deutlich, als Matthias Reinschmidt und Marcellus Bürkle die Fachgespräche mit kurzen Impulsreferaten zu Themen wie »Reisen in Papageienländer«, »Krankheiten der Papageien« oder »Bedrohte Papageien« einleiteten. Die Besucher konnten ihre Fragen über WhatsApp direkt auf die Bühne senden und bekamen sofort Antworten aus Expertenmund. Darüber hinaus gab es entlang der Infostände fundierte Auskünfte.  
»Wir müssen unsere Arten retten, es wird immer schlimmer«, so Matthias Reinschmidt, der das Thema Artenschutz als die größte Herausforderung nannte. Durch seine weltweiten Reisen sehe er, wie dramatisch sich die Lebensbedingungen für Tiere durch Menschenhand verschlechterten und wie viele Arten vom Aussterben bedroht seien. Als Ursachen wurden vor allem die Abholzung der Regenwälder, das Vordringen des Menschen in die natürlichen Lebensräume oder die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung ohne Rücksicht auf das Ökosystem Natur genannt.