Acherner Reitturnier genießt einen sehr guten Ruf
»Das ist ja ganz fantastisch hier.« Beim Blick über die neuen Anlage des Reitclubs Achern kam der Präsident des Pferdesportverbandes Südbaden, Hans-Jürgen Schnebel, so richtig ins Schwärmen. Seit Donnerstag fand dort das große Reit- und Springturnier statt.
Am zweiten und dritten Turniertag stellte sich strahlender Sonnenschein über der Anlage des Reitclubs Achern (RCA) ein. Das sorgte für optimale Bedingungen für die Reiter. Das Kompliment des Verbandspräsidenten Hans-Jürgen Schnebel, der seit knapp 40 Jahren auf allen Turnieren im Ländle als Richter, Ansager und Funktionär zu Hause ist, bezog sich vor allem auf die Neugestaltung der Anlage und des Bodens.
Die Verantwortlichen des Reitclubs um ihren Vorsitzenden Andreas Bohnert haben in den vergangenen Monaten mit viel Arbeit und zirka 300 000 Euro (die Stadt Achern schoss 40 000 Euro zu) die größte Investition der jüngeren Vergangenheit vorgenommen.
900 Tonnen Quarzsand
Der 30 Jahre alte Reitplatz wurde auch wegen des Hochwasserschutzes sechs Meter von der Acher weg in Richtung Fautenbach verschoben. Er ist 3600 Quadratmeter groß und wurde mit einer neuen Einzäunung aus Edelstahl auf 250 Metern umgeben. Das Wichtigste war für den RCA, dass auf dem guten Unterbau 900 Tonnen Quarzsand aus dem Elsass verarbeitet und mit 18 Tonnen Vlies vermischt wurden, um eine gute Elastizität und Stabilität zu erhalten.
Der Boden hätte noch etwas länger liegen müssen, dann wäre er absolut perfekt, meinte Springreiter Sascha Braun, Sportler des Jahres 2017 in Achern und Aushängeschild des RCA. Mit jungen Pferden startete er vor heimischer Kulisse in S-Springen und war insgesamt begeistert von dem baulichen Engagement seines Heimatvereins.
Der RCA tue genau das Richtige, um Pferdesport auf dem erreichten hohen Niveau zu ermöglichen und um noch mehr namhafte Reiter anzuziehen. »Das wird sich unter den guten Reitern herum sprechen und sie werden verstärkt nach Achern kommen«, sagte Sascha Braun. Er lobte auch die Ausschreibung mit erstmals vier schweren Springen der Klasse S. Unter den ländlichen Turnieren gehöre Achern zu den Top Five im Land, meinte der Springreiter, der die Landesmeisterschaft im Blick hat.
Zweimal gutes Wetter
Nach dem verregneten Vatertag gab es am Freitag und Samstag Bilderbuchwetter für die vielen Prüfungen. Für alle Reiter gab es beim RCA eine faire Ausschreibung und die passenden Anforderungen. Die Hindernisbahnen hatten die erfahrenen Parcoursbauer Kurt Braunschweig und Konrad Schindler aufgebaut.
Die Pferdesportler fanden für ihre Fahrzeuge und Hänger eine sehr gute Infrastruktur mit der Hornisgrinde als Kulisse vor, so dass der RCA unter Turnierleitung von Andreas Bohnert ein schönes, attraktives und familiäres Turnier bilanzierte und eine fast 40-jährige Turniergeschichte erfolgreich fortsetzte.
»Das hier ist eine sehr feine Sache für Pferde und Reiter«, kommentierte Udo Wittenborn, Regionaltrainer Dressur (Nordbaden) und Pferdewirtschaftsmeister, der viel auf Turnieren herum kommt: »Das Turnier in Achern kann man nur empfehlen«.