Acherner Verpackungsunternehmen nicht mehr in russischer Hand

(Bild 1/2) Nicht mehr in russischer Hand: Advanced Industries Packaging GmbH, vormals Segezha. ©Andreas Cibis
Mit bester Zuversicht geht die Acherner Firma „Advanced Industries Packaging GmbH“ (ehemals Segezha) aufs neue Jahr zu. Erika Reiter, langjährige Betriebsleiterin, informierte, dass man wieder ein Lächeln auf dem Gesicht hat. Sie blickte bei der Ehrungsfeier im Gasthaus Krone jedoch auf stressige Zeiten zurück. „In russischer Hand hatten wir es in der Corona-Zeit noch gut, weil wir ein systemrelevanter Betrieb waren. Aber nachdem der Krieg in der Ukraine gestartet war, hatten wir es gar nicht mehr gut.“
Die Lieferanten, so Reiter, seien überaus vorsichtig gewesen. Entweder hätten sie gar nicht mehr geliefert oder nur gegen Vorauskasse. Ab Juli 2022 habe man dann auch kein Papier mehr aus Russland bekommen. Man habe nach neuen Lieferquellen schauen müssen. Durch Tariferhöhungen und die hohen Energiekosten seien auch die Produktionskosten stark gestiegen. Nie sei man indes auf der Sanktionsliste gestanden.
Konkrete Zahlen nannte die Betriebsleiterin hinsichtlich der Produktion in den vergangenen zwei Jahren. Von 2021 sei man in der Stückzahl der Produktion um 19 Millionen Säcke zurückgegangen. Der Verkauf sei um 15 Millionen zurückgegangen. Man habe 11 Mitarbeiter weniger angestellt. Gestiegen sei indes der Umsatz des Unternehmens, und zwar von 33 Millionen Euro auf 37 Millionen Euro.
Blick in die Zukunft
Nach dem Verkauf im ersten Halbjahr 2023 an ein Unternehmen in Luxemburg könne man jetzt wieder gut in die Zukunft blicken. Die Firma stehe stabil da. Bald werde es wieder eine Jubiläumsfeier des Betriebs geben.
Feiern konnte man an diesem Abend mit langjährig Mitarbeitenden. Daniela Berger war 1997 für die Endkontrolle eingestellt. Sie blickt auf mehr als 26 Jahre zurück. Fathi Houaoui war ein halbes Jahr später in der Firma gestartet. Auch er gehört jetzt zu denen, die ein Vierteljahrhundert dabei sind. Ebenso ist das bei Rosalinde Winter. Sie arbeitet seit 1998 in der Verwaltung und ist im Rechnungswesen seit 2007 für den Einkauf zuständig. Seit 2020 ist sie Sachbearbeiterin im Verkauf.
Roland Drach ist ebenfalls seit 25 Jahren im Betrieb. Als Maschinengehilfe eingestellt, ist er seit über 20 Jahren Maschinenführer. Rainer Eggert, Schwerbehindertenvertretung im Betriebsrat, zeigte sich ebenso erfreut, die schwere Zeit hinter sich zu haben. Im zuversichtlichen Blick nach vorne will er noch öfter mit den Kollegen jubilieren. Er erinnerte aber auch daran, dass aktuell viele Stellen nicht besetzt sind.
Zusammen mit Erika Reiter richtete er großen Dank an die Belegschaft. „Wir freuen uns, auch künftig die Kraft der Freundschaft und die Freude an gemeinsamen Erfolgen im Arbeiten zu erleben“, lautete die Ansage zum ersten Getränk auf die Jubilarinnen und Jubilare.