Acherner Wasserversorgung hat lange Trockenheit gemeistert
Die Wasserversorgung der Stadt Achern habe 2018 eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. »Aufgrund des langen, trockenen Sommers wurden alle bisherigen Jahresfördermengen in der Wasserversorgung übertroffen«, teilt OB Klaus Muttach mit. Es gibt zum Glück genügend Grundwasser.
Die Hauptverantwortlichen für die Wasserversorgung der Stadt Achern, Ralf Volz als technischer Werkleiter und Wassermeister Uwe Marzluf, hätten gerade 2018 einen »tollen Job« gemacht, sagte OB Klaus Muttach laut Presseinfo aus dem Rathaus bei einer Inspektion des Hochbehälters Waldsee. Mit 1,77 Milliarden Liter Wasser wurde die Einspeisung ins Netz nochmals um sechs Prozent gegenüber 2017 gesteigert.
Trockenes Sasbachwalden
Durch die anhaltende Trockenheit habe sich der Bedarf an Gießwasser in privaten Gärten und der Landwirtschaft drastisch erhöht. Der Wasserbedarf sei auch in den öffentlichen und privaten Schwimmbädern gestiegen. Und schließlich sei die Wasserlieferung an die umliegenden Gemeinden – Kappelrodeck um 17 Prozent und Sasbachwalden um 240 Prozent – ebenfalls stark gestiegen. Dort waren Quellen schon früh im Jahr versiegt.
Die Spitzenverbräuche lagen an einigen Tagen laut Stadtverwaltung sogar über der maximalen Kapazität des Wasserwerks Rotherst und der Enthärtungsanlage. Sie konnten jeweils durch Reserven in den Hochbehältern abgedeckt werden. Dadurch war die Versorgung zu jeder Zeit gewährleistet, heißt es.
In der Landwirtschaft erreichte die Tagesabgabe an die Bewässerungsanlagen bei Tagesspitzenwerten einen ähnlich hohen Verbrauch wie für die Haushalte einer Ortschaft mit 1500 Einwohnern.
»Obwohl das Wasserwerk die Herausforderungen des vergangenen Sommers gut gemeistert hat, wollen wir die Wasserversorgung weiterentwickeln«, wird Muttach zitiert. Die Sportplatzberegnungsanlagen sollen nach und nach auf eigene Tiefbrunnen umgestellt werden, was den Wasserverbrauch gerade in Trockenzeiten nachhaltig entlaste. Die Speicherkapazität in den Hochbehältern werde nach der Sanierung des Hochbehälters Bienenbuckel wieder voll zur Verfügung stehen.
Um die Wasserversorgung weiterzuentwickeln, haben die Stadtwerke ein Strukturgutachten in Auftrag gegeben. Untersucht werden soll etwa das Alter der knapp 200 Kilometer langen Leitungen sowie die Kapazität der Brunnen und der Wasseraufbereitung auch angesichts der Bevölkerungsentwicklung. Mit den Ergebnissen der Studie ist bis Sommer zu rechnen, um Investitionen bereits für den nächsten Doppelhaushalt berücksichtigen zu können.
Brunnen 40 Meter tief
Die Trockenheit von 2018 habe sich erheblich auf die Grundwasserstände ausgewirkt. Zwischen den im Februar 2018 gemessenen Höchstständen des Grundwassers und den bis Ende November erfassten Tiefständen lagen bis zu 2,60 Meter Höhenunterschied. Allerdings: Die Brunnen sind zum Glück rund 40 Meter tief. Lediglich der Strombedarf für die Brunnenpumpen steige wegen der größeren Förderhöhe.