Acherner Wirtschaftsclub zu Gast bei Firma Pinter
Leidenschaft, Innovationsgeist und familiäre Werte entwickelten einen kleinen Handwerksbetrieb zum europaweit anerkannten Unternehmen im Bereich Möbel- und Objektbau. Der Wirtschaftsclub Achern machte sich am Dienstagabend bei seinem Treffen davon ein Bild. Gastgeber war die Firma Pinter Möbel + Objektbau GmbH & Co. KG im Acherner Gewerbegebiet.
Einfache Vision
Neben der Vorstellung der Firma waren „Klimawandel allgemein und Klimaschutz in Achern“ sowie „Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutzziele“ die Themen des Abends. „Alles begann 1992, als meine Frau Ulrike und ich mit einer einfachen Vision und mit Tatkraft in der ehemaligen Schreinerei der Hanfwerke in Achern die erste Werkstatt eröffneten“, begann Geschäftsführer Helmut Pinter seine Ausführungen zur Firma. Mit handwerklicher Präzision und individuellen Lösungen für die Kunden, so Helmut Pinter weiter, wuchs das Familienunternehmen und bezog zwölf Jahre später eine Produktionshalle in Kappelrodeck. Parallel dazu wurde ein Ladengeschäft in Achern eröffnet.
2012 verstärkte Bernd Seifermann das Unternehmen und trat 2015 als Gesellschafter ein, was eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens mit sich brachte, hin zu Laden- und Objekteinrichtungen. Pinter zog im Dezember 2018 nach Achern in ein hochmodernes Firmengebäude mit einer Produktionsfläche von über 4200 Quadratmetern. Dieses wurde vergangenes Jahr nochmals um 1350 Quadratmeter erweitert, das Ladengeschäft wurde Anfang dieses Jahres geschlossen. Pinter baute sein regionales Angebot aus und erschloss sich internationale Märkte mit seinen Produkten Laden- und Objekteinrichtungen sowie der Ausstattungen für Fitnessstudios. Mit dem Dank an seine 80 Mitarbeiter in den Bereichen Produktion, Konstruktion, Marketing, Verwaltung und seit neuestem Nachhaltigkeit schloss Helmut Pinter seinen Bericht.
Zur Nachhaltigkeit bei Pinter referierte Geschäftsführer Bernd Seifermann nach kurzem Blick auf das besondere Interieurdesign von Pinter. Die Nachhaltigkeit, so Seifermann, beginne bei Pinter mit dem Energiesparen und dem autarken Heizen mit den Abfallprodukten und reiche über Strom aus der PV-Energieanlage bis zur Rücknahme und Wiederverwendung von Kartons für erneute Einsätze.
Acherns Klimaschutzmanagerin Lena Egeler beleuchtete nach Ausführungen zum Klimawandel den Ist-Stand im Jahr 2019 in Achern. Konkret legte sie eine Treibhausbilanz vor, gemäß der 2019 private Haushalte 24 Prozent, Industrie und Gewerbe 24 Prozent, kommunale Liegenschaften zwei Prozent, der Verkehr inner- und außerorts 17 Prozent und der Autobahnverkehr 32 Prozent CO²-Emissionen verursachten.
Im Bereich Wärme verbrauchten nach Energieträgern die privaten Haushalte 66 Prozent, Industrie und Gewerbe 30 Prozent und die kommunalen Liegenschaften vier Prozent. Ziel der Stadtverwaltung Acherns sei es, die Treibhausgasemissionen seiner kommunalen Einrichtungen bis 2035 auf Null zu reduzieren, und sie unterstütze das Ziel, die gesamten Emissionen Acherns bis 2040 auf Null zu reduzieren. Sie appellierte: „Die Wärmewende findet ganz wesentlich hier vor Ort statt. Dabei nehmen Sie als Industrie- und Gewerbetreibende mit eine zentrale Rolle ein. Nur gemeinsam können wir die gesetzten Ziele schaffen.“
Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz, erneuerbare Energien für die Wärmeversorgung nannte sie als Potenziale für das Erreichen der klimapolitischen Ziele.
PV-Anlagen auf kommunalen Liegenschaften, die Ausschöpfung der Effizienzpotenziale, Sanierungsfahrpläne für
kommunale Gebäude, ein Baumpflanzkonzept, Mobilitätsstationen im Stadtgebiet, Beratungen zum Thema Energie und Sanierung und die Teilnahme am European Energy Award sah sie als konkrete Maßnahmen.
Fabian Delong von der Kompetenzstelle Ressourceneffizienz Südlicher Oberrhein (KEFF+), einem Projekt des Umweltministeriums Baden-Württemberg, bot zu den Themen Energie- und Materialeffizienz kostenfrei, unverbindlich und unabhängig Beratung an.