Achern

Acherner Zehntklässler fragen Politiker

Roland Spether
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19. Mai 2024
„Geht bitte wählen“ war die „Hausaufgabe“ der Kommunalpolitiker für die Zehntklässer der Realschule, von links Karl Früh, Thomas Kohler, Gabriele Hoggenmüller, Martin Siffling und Bastian Kloiber. 

„Geht bitte wählen“ war die „Hausaufgabe“ der Kommunalpolitiker für die Zehntklässer der Realschule, von links Karl Früh, Thomas Kohler, Gabriele Hoggenmüller, Martin Siffling und Bastian Kloiber.  ©Roland Spether

An der Robert-Schuman-Realschule appellierten fünf Kommunalpolitiker, am 9. Juni wählen zu gehen. Zehntklässler konnten sich vor der Wahl ein Bild über die Themen in Achern machen.

„Geht bitte wählen, es geht um eure Zukunft“. Diese sehr spezielle Hausaufgabe bekamen die Zehntklässer der Robert-Schuman-Realschule mit auf den Weg, als Vertreter der fünf Fraktionen und Parteien des Acherner Gemeinderates einen kommunalpolitischen Schulbesuch machten und an einem besonderen politischen Diskussionsforum teilnahmen.

Deutliches Zeichen

Dabei haben alle Kommunalpolitiker am Podiumstisch den Jugendlichen dringend ans Herz gelegt, ihre Verantwortung wahrzunehmen, bei den Kommunal- und Europawahlen die Stimmzettel abzugeben und vor allem demokratische Parteien zu wählen und ein deutliches Zeichen gegen Rechtsradikalität zu setzen. Denn „es ist nicht selbstverständlich, dass es Demokratie gibt. Es ist eure Chance, die Zukunft mitzugestalten“, so Gabriele Hoggenmüller (ABL), deren Kollegen Karl Früh (CDU), Thomas Kohler (FWV), Bastian Kloiber (SPD) und Martin Siffling (Grüne) das absolut gleiche Anliegen haben. Dabei verwiesen alle auf die aktuellen Probleme und Tendenzen in verschiedenen europäischen Ländern, die einen deutlichen Rechtsruck vornehmen und genau das soll in Deutschland nicht passieren. „Wählen zu können ist ein Geschenk, geht zur Wahl und wählt demokratische Parteien“, so Bastian Kloiber.

Der Referendar Pascal Jerger aus Sasbachwalden hat die Thematik mit seinen Schülern im Gemeinschaftskunde-Unterricht bearbeitet und die Podiumsveranstaltung organisiert, zu der Schulleiterin Karin Kesselburg und deren Stellvertreter Joschka Metzinger die Gäste begrüßte und nicht minder auf die Bedeutung der politischen Sensibilisierung und den Gang zur Wahlurne verwiesen. Denn es dürfen Jugendliche ab 16 Jahren ihre Stimmen abgeben und der große Europäer und Demokrat Robert Schuman, Namensgeber der Realschule, steht gleichsam wie ein Patron zu dieser „Hausaufgabe“ der Zehntklässler.

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„Wir brauchen den Input von jungen Menschen“, meinte Thomas Kohler, der wie seine Kollegen ansprach, dass es einmal einen Jugend-Gemeinderat gab, der allerdings eingeschlafen sei und neu belebt werden müsste. Ansätze könnten auch über das Jugend-Hearing laufen. Aber letztlich fehle es auch an Räumen nur für Jugendliche, wie sie diese früher etwa in der „Psychiatrie“ gab. „Jugendliche wollen ja am Wochenende auch mal weg und nicht immer bei den Eltern sitzen“, betonte Gabriele Hoggenmüller und verwies auf das Fehlen von „Treffpunkten für Jugendliche zum Chillen“. Für Bastian Kloiber war wichtig, dass gerade die Vereine in der Stadt und in den Ortsteilen gestärkt werden und Angebote für Kinder und Jugendliche machen können. Er ermunterte aber auch die Jugendlichen, die Dinge selbst mitzugestalten, sich einzubringen und Eigenverantwortung zu zeigen.

Nachgefragt wurde auch nach den zukünftigen Projekten in der Stadt, woraufhin Karl Früh die Neugestaltung des Bereiches um die Lammbrücke, die Erlebbarkeit der Acher oder den Landschaftspark Mühlbach ansprach. Es soll auch mehr Grün in die Stadt, wobei er und andere auf die Frage einer Schülerin es ablehnte, die neuen Parks in Wohnraum umzuwandeln. Es gebe so viele versiegelte Flächen in Achern, die bebaut werden könnten, was jedoch über Investoren oder Gesellschaften erfolgen müsste.

Von allen Rednern wurde auch das Thema dringend nötige und preiswerte Wohnungen angesprochen, aber auch, dass nicht „noch mehr und noch mehr“ gebaut und Flächen versiegelt werden. „Die Parks sind uns sehr wichtig und der Stadtgarten hat ein hohes Potenzial“, so Thomas Kohler, der auch darlegte, dass es in der Kommunalpolitik immer Zielkonflikte gibt und nicht alle Wünsche befriedigt werden können. Das „größtes Versäumnis“ der letzten Jahre war, dass kein Bürger-Begegnungs-Zentrum gebaut wurde, was heute gerade für die Jugendlichen und die Integration von ausländischen Menschen wichtig wäre.

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