Adventsabend mit dem Autorennetzwerk im Kustall Freistett
Am Samstag vor dem dritten Advent trafen sich Mitglieder aus dem Autorennetzwerk Ortenau/Elsass im Kustall. Sie hatten eine Auswahl an Texten, Gedichten und Liedern dabei. Es sollte ein langer, ausgefüllter Abend werden.
Mit einer Kurzgeschichte ging der Samstagabend im Freistetter Kustall los. Christa Maria Buß erzählte mit feinem Humor von einer alten Bäuerin und ihrem Wunsch, auf ihrem Hof alt werden zu dürfen. Gerne hörte man zu.
Musikalisches gab es von Cindy Blum. Sie, die auch schreibt, unterhielt das Publikum in der gemütlichen Kleinkunstbühne mit feinsinnigen Liedern und klarer, schöner Stimme. Man spürte im Stall den Wunsch nach Besinnung, die Klaus Huber mit poetischen Worten unterstrich: »Es liegt ein Flair in diesen Tagen, wir fühlen uns von ihm getragen.«
Dass dieses besondere Gefühl auch im Elsass vorherrscht, wusste Jean-Pierre Albrecht aus Straßburg humorvoll zu berichten. Unter all seinen Liedern mit besonderen Instrumenten war die Geschichte vom Tannenbaum erfrischend wider der deutschen Ernsthaftigkeit.
Ochs und Esel vertrieben
Ludwig Hillenbrand, Verfechter der alemannischen Mundart, mokierte den Verlust von Traditionen an Weihnachten. Längst seien Ochs und Esel vertrieben von Rudolf, dem Rentier.
So oder so, Bilder von Weihnachten kamen zuhauf zustande, Lieder trugen zur Besinnlichkeit bei, etwa von Norbert Zoller an der Gitarre. Er sang von Kartoffelschnaps gegen Erkältung und »Stroßä vun Strosbourg« angelehnt an »Streets of London«.
Was man mit dem ausgesorgten Christbaum nach dem Fest macht, ohne ihn zu entehren, das wusste Hans Weide dem Publikum zu berichten. Und vielleicht macht es ihm manch einer nach und lässt im Sommer seine Bohnen im Garten an den langen Stämmen des ausgedienten Christbaums wachsen.
Anita Vogel aus Kappelrodeck kehrte allen besinnlichen Ambitionen im ehemaligen Stall des Hanauer Bauernhauses den Rücken zu und ließ ihre Zuhörer mit erfrischendem Mut zur deftigen Ausdrucksweise teilhaben an ihrer ganz eigenen Geschichte rund um Weihnachten.
Schließlich schloss Hausherr Martin Schütt den Kreis eines Abends, der eine Auswahl der unterschiedlichsten schreibenden, dichtenden und singenden Künstler präsentierte. Martin Schütt fasste mit seiner schönen Stimme all die Emotionen zusammen, die das kommende Fest der Liebe ankündigen.