Ärger über »Schwarzbau« in Kappelrodeck
Mit Bauanträgen befasste sich am Montag der Technische Ausschuss Kappelrodeck. In zwei Fällen, bei denen nachträgliche Zustimmung gefordert war, äußerten der Gemeinderat, Bürgermeister Hattenbach und die Verwaltung unmissverständlich Kritik.
»Es gefällt uns überhaupt nicht«, sagte Günther Gallwitz (FW) im Technischen Ausschuss zum Bauantrag »Überdachung Abstellplatz/Holzlager, Abbruch Holzschuppen, Überdachung Terrasse/Eingang« in Waldulm, »dass ohne korrekte Zustimmung gebaut wurde«. Manfred Lamm (CDU) äußerte sich ähnlich: »Auch wenn wir mit dem Beantragten leben können, Schwarzbau ist die falsche Vorgehensweise.«
Werner Mandat (SPD) meinte, dass dieses Bauverhalten schon öfters festzustellen und dass die Baurechtsbehörde im Landratsamt passiv geblieben sei, obwohl sie darauf hingewiesen wurde.
Kritik an Offenburg
Bürgermeister Stefan Hattenbach stellte heraus, dass man bei Bauvorhaben jederzeit die Verwaltung in Anspruch nehmen könne. Er kritisierte die Baurechtsbehörde, dass nicht rechtzeitig vor der Beratung im Gemeinderat verbindlich geklärt worden sei, in welchen Punkten das gemeindliche Einvernehmen überhaupt erforderlich war. Der Technische Ausschuss gab nach seiner Kritik die Zustimmung.
Im anderen kritischen Fall ging es um den Nachtragsplan für ein neu gebautes Mehrfamilienhaus im Grünen Winkel. Acht Abweichungen von der ursprünglichen Planung lagen dem Rat zur nachträglichen Zustimmung vor. »Es bleibt uns unverständlich, wie ein Bauvorhaben, das wir befürwortet haben, anders umgesetzt wird als geplant«, kritisierte Günther Gallwitz, »die Veränderungen sind nicht groß, aber in der Summe doch so umfangreich, dass wir uns schwer tun, der Nachtragsplanung zuzustimmen«.
Manfred Lamm konnte die Kritik nachvollziehen, signalisierte aber Zustimmung. Werner Mandat, sagte deutlich: »Ich fühle mich hier als Gemeinderat an der Nase herumgeführt und werde nicht zustimmen.« Mit 9:1 Stimmen bei zwei Enthaltungen erhielt der Antrag die Zustimmung.
Bereich verändert sich
Zustimmung erhielt auch der Antrag für den Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport im Bernhardshöf. Markus Vogel (CDU) machte darauf aufmerksam, dass sich dieser gewachsene Ortsbereich verändern wird: »Heute wird anders gebaut als früher und so wird der ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Ortsbereich mehr zum Wohnbereich werden.«
Sinnvoll wurde der Antrag zum Umbau der ehemaligen Sparkassenfiliale neben dem Rathaus in Waldulm erachtet. Dort entsteht im Erdgeschoss eine Wohnung.
Als touristische Bereicherung wurde die Voranfrage zur Erweiterung eines Schnapsbrunnens und Rastplatzes mit Selbstbedienung im Zinsel in Waldulm begrüßt. Des Weiteren sollen der Schuppen als Schlecht-Wetter-Unterschlupf gerichtet und ein Toilettencontainer aufgestellt werden. Der Bürgermeister kritisierte, dass die Baurechtsbehörde die Elemente der Voranfrage nicht konkret differenziert habe.