Interessante Infos in der Stadtbibliothek

Aha-Effekte bei Märchenabend mit Helmut Mink in Rheinau

Ellen Matzat
Lesezeit 3 Minuten
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13. November 2017

Helmut Mink legte am Donnerstag in der Stadtbibliothek dar, was alles in Märchen stecken kann. Die Zuschauer fanden seine Ausführungen toll. ©Ellen Matzat

Sehr gut kam der interaktive Märchenabend »Es war einmal – Märchen – Kinderkram? Weit gefehlt!« von Helmut Mink am Donnerstagabend in der Stadtbibliothek an. Der Abend war informativ, kurzweilig mit vielen Aha-Effekten und die Gäste durften fleißig mitarbeiten.

»Willkommen zu einem etwas anderen Abend, denn Herr Mink lässt sich ja immer wieder etwas völlig Neues einfallen, damit es uns nicht langweilig wird«, kündigte Christiane Winter von der Stadtkultur den Märchenspezialisten vielversprechend an.
Mink versprach für das Ende des Abends in der Stadtbibliothek völlig neue Einsichten. Mitreden und mitarbeiten war ausdrücklich gewünscht. Helmut Mink hatte sogar Arbeitsblätter über die Märchenkunde für die Tischgruppen vorbereitet. Der Name setzt sich aus dem althochdeutschen Wort Mär für Kunde oder Botschaft und der Verkleinerungsform »chen« zusammen.

»Märchen sind uralte Juwelen der Volkpoesie. Sie sind im Volk entstanden und wurden über Jahrtausende durch mündliche Überlieferungen weiter getragen«, erklärte Mink. Erst etwa 1550 habe Giovanni Francesco Straparola in Italien mit dem Aufschreiben von Märchen begonnen. 1696 folgte Charles Perrault aus Frankreich (z.B. Der gestiefelte Kater).

Erst 1782 wurden die ersten deutschen Märchen von Johann Karl August Musäus und Christoph Martin Wieland schriftlich festgehalten. 1812 bis 1815 folgten die Brüder Grimm, 1826 Wilhelm Hauff, 1845 Ludwig Bechstein und 1850 Hans Christian Andersen. Märchen haben durch die oft grausamen Handlungen schon Haken und Ösen, gab Mink zu, aber durch das Happy End vermitteln sie den Kindern, dass das Gute und Gerechte am Ende immer siegen wird.

Typische Merkmale

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Gemeinsam wurden Merkmale wie Einführungs- und Endformeln, Figuren ohne Schattierungen (gut/böse), eine Welt ohne Grenze zwischen Realität und Phantasie, Zeitlosigkeit sowie die sprachliche Form mit einfachen Sätzen erörtert. In Arbeitsgruppen wurden unterschiedlichste Märchen erarbeitet. Die Besucher waren mit viel Spaß und Engagement dabei.

Erstaunen gab es im zweiten Teil, als Mink erklärte, was die Tiefenpsychologie aus »Rotkäppchen« herausliest. Mink bezog sich dabei auf Carl Gustav Jung, einen Schweizer Psychiater: »Im Märchen sind archetypische Inhalte des kollektiven Unbewussten dargestellt und enthalten somit in symbolischer Form psychologisches Orientierungswissen.« Märchen seien mit ihren symbolischen Problemdarstellungen kein Kinderkram. So war das Märchen über das arglose, anständige und unberührte Rotkäppchen und den bösen, arglistigen Wolf neben der Warnung vor der Missachtung elterlicher Verbote auch ein Lehrstück über die Gefahren erwachender Sexualität und könnte genauso gut »Die verlorene Unschuld« heißen. 
Das moderne Fazit heißt: »Nie wieder lasse ich mich von einem Fremden ansprechen, wie freundlich er auch ist.«

Vier Taugenichtse

Genauso sei das lustige Märchen über die vier Bremer Stadtmusikanten eine ganz fürchterliche Geschichte über vier Taugenichtse, die zu keiner Arbeit in der Lage waren und eine Hausbesetzung machten. »Das waren linke Brüder und Kommunarden«, betonte Mink und ließ zur Entspannung am Ende noch fünf Minuten Märchenmusik laufen. 

Mink bekam lang anhaltenden Applaus. Rolf Meder aus Freistett sagte begeistert, »das war super«, Hanna Sänger aus Linx stimmte ihm zu.

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