Andheri-Freundeskreis bilanziert Indien-Hilfsprojekte
Zu einer gut besuchten Hauptversammlung im evangelischen Pfarrhaus in Freistett hatte der Andheri-Freundeskreis eingeladen. Als Gäste wurden die beiden »Marys«, Oberin Schwester Stella und Schwester Regina aus Indien, begrüßt, die im Anschluss einen lebendigen Einblick über ihre Arbeit und Projekte in Indien gaben. »Das ist ein Highlight«, freute sich Vorsitzende Nicole Schmidt. Sie hatte Schwester Stella vor drei Jahren in Berlin bei einem Helfertreffen kennengelernt. Schmidt gab einen Rückblick auf das vorige Jahr. Am 3. November überwies der Verein 35 000 Euro nach Südindien. Die Spendengelder wurden an den vier Stationen in Sedam, Saude, Jyothir Bhavan und Vengurla verwendet.
Sedam ist eine kleine Stadt mit 40 000 Einwohnern im kargen Norden des Bundesstaates Karnataka. Seit 2007 sind die »Marys« in der Gegend aktiv und haben in den vergangenen Jahren 40 Frauen-Selbsthilfegruppen organisiert. Mittlerweile ist die Zahl der Schüler so groß, dass sie nicht mehr alle selbst unterrichten können und es wurde zusätzlich ein kleines Heim für Mädchen gebaut. Zur Finanzierung der Lehrer und des Heims verwenden die »Marys« die Spenden.
Als Näherinnen aktiv
Seit 2000 engagieren sich die »Marys« in Saude, einer kleinen Stadt in der Nähe von Kochi im Bundesstaat Kerala, wo die meisten Bewohner von der Fischerei leben. Während des Monsuns haben die meisten Männer keine Arbeit und die Frauen verdingen sich als schlecht bezahlte Dienstboten. So haben die Schwestern ein Nähzentrum eingerichtet, wo junge Frauen unterrichtet werden. Dadurch könnten sie als »selbstständige Näherinnen« ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, hieß es. Jährlich würden 30 Frauen ausgebildet. Weiter kümmern sich die »Marys« um die Grundlagenbildung der Kinder, damit diese eine reguläre Schule besuchen können, sowie um die Gesundheitsvorsorge.
Ähnlich sieht es in Jyothir Bhavan in der Stadt Mangalam aus. Vengurla im Distrikt Sindhudurg im Bundesstaat Maharashtra liegt direkt am Meer. Die »Marys« zeigen in Frauengruppen das Konzept des Sparens und der Mikrofinanzierung und trainieren sie im Kleinbetrieb wie der Herstellung von Süßigkeiten. Zwischenzeitlich gebe es 31 Frauen-Selbsthilfegruppen mit 350 Inderinnen. Aber auch die Vermittlung von Kenntnissen in Wirtschaft und Marketing seien wichtig, ebenso die Bildung der Kinder, war zu hören.
Der Andheri-Freundeskreis dankte seinen Spendern und Mitgliedern, die durch Beteiligungen an Festen für Einnahmen sorgten. In Freistett bietet außerdem Jutta Rund Kinder-Fotoshooting sowie Benefiz-Yoga-Kurse zu Gunsten des Andheri-Freundeskreises an. Pfarrerin Catharina Covolo übergab den beiden Schwestern die Spende ihrer beiden Realschulklassen 5b und 5c von 336 Euro, die die Schüler zum Thema »Gerechtigkeit« über die Aktion »Die neue Masche«, einem Fundraising-Projekt, zusammen bekommen haben.
Die Homepage des Andheri-Freundeskreises ist derzeit in Arbeit. Zu Weihnachten seien ferner 830 Weihnachtsbriefe an die Spender geschrieben worden, hieß es in der Versammlung.
Andheri- Freundeskreis
◼ Gründung: 1965 in Gaggenau, seit 2009 Sitz in Freistett
◼ Vorsitzende: Nicole Schmidt
◼ Mitglieder: 13 em