EnBW ermittelt Potenzial

Auch Rheinau könnte attraktiver Windrad-Standort sein

Ellen Matzat
Lesezeit 3 Minuten
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21. November 2019

So ein Lasertechnik-Messwagen soll zwischen Freistett und Memprechtshofen aufgestellt werden, um zu prüfen, ob sich hier Windräder rentieren. ©EnBW Baden-Württemberg

Der Bezirksbeirat und der Memprechtshofener Ortschaftsrat billigten am Dienstag nach gemeinsamer Beratung, aber in getrennten Abstimmungen einstimmig die dreimonatige Aufstellung eines Messwagens der EnBW Baden-Württemberg. Das Unternehmen will Messungen für eine mögliche Aufstellung von Windrädern vornehmen.

„Die Verwaltung und ich persönlich waren doch sehr überrascht, dass wir in Rheinau nach dem neuen Windatlas vielleicht eine Windhöffigkeit haben, die sich zur Gewinnung von regenerativen Energien, die wir alle im Netz haben wollen, eignet“, meinte Bürgermeister Michael Welsche. Um zu prüfen, ob die Errichtung von Windrädern in der Rheinebene tatsächlich wirtschaftlich ist, möchte die EnBW von Januar bis März 2020 Windmessungen vornehmen. 

Viel mehr Potenzial

Wie Daniel Kalt, Kommunalrat bei der EnBW, und Daniel Fenchel, Projektleiter für Windkraftprojekte, erklärten, weise der neue Windatlas von 2019 eine deutlich höhere Windhöffigkeit aus. „Die EnBW hat erkannt, dass zukünftig die Energie anders gewonnen werden muss“, erklärte Kalt. Man gehe sogar ohne Fördergelder in die Off-Shore-Technik, um Zeit zu sparen. Der neue Windatlas weist in Rheinau Werte zwischen 145 und 310 Watt/Quadratmeter aus. Die Grenzwerte zur Ausweisung eines Vorrangebietes liegen bei 215 Watt/Quadratmeter, um effizient arbeiten zu können. Trotz allem sei es nach der neuen Datenlage immer noch etwas diffus, da die Topografie in der Ebene keine großen Unterschiede zulasse und die Werte stark schwankten. Der neue Windatlas sei aufgrund vieler neuer Daten erheblich genauer. 

Mit Laser-Technik

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„Heute misst man das Windprofil mit einem Lidar-Gerät mittels unsichtbaren und unbedenklichen Lasers in der niedrigsten Laserklasse in 20 Meterschritten bis circa 200 Metern Höhe mittels Partikelablenkung“, erklärte er. Für die erste Indikation würden drei Monate ausreichen, meinte er und Rheinau würde sich aufgrund der zentralen Lage als repräsentativer Anhaltspunkt für die gesamte Region eignen. Falls sich die mittleren oder hohen Werte bestätigen, sei die Rheinebene bisher verkannt worden. Allerdings sei neben dem Wind auch geeigneter Platz erforderlich. Zu Wohnbebauungen sollen 1000 Meter sowie zu Einzelbebauungen 700 Meter Abstand eingehalten werden. 

Nach Abzug von Vogelschutzgebiet, FFH-Gebiet und Naturschutzgebiet sei auf Rheinauer Gemarkung nur eine kleine potentielle Fläche zwischen Freistett und Memprechtshofen in der Nähe des Rench-Flut-Kanals für Windräder geeignet. Allerdings müsste dieses Gebiet ebenfalls ein Jahr kartiert und geprüft werden, ob das Vorhaben beispielsweise mit dem Rotmilan oder dem Uhu kollidiere. 

In frühem Stadium

Welsche betonte, dass es an diesem Abend nur um die Genehmigung zur Aufstellung des Messwagens ginge, warb aber gleichzeitig darum, der eventuellen Möglichkeit zur Gewinnung regenerativen Energien zuzustimmen. Er könnte sich bei positiven Messergebnissen auch eine Bürgerbeteiligung vorstellen. Gebaut werden würde mit einem neuen Windradtyp mit 166 Metern Narbenhöhe und 162 Metern Rotordurchmesser. Die Verfahrensdauer liege durchschnittlich bei vier Jahren. Pro Windrad werde während der Bauphase eine ein Hektar große Fläche benötigt. Davon können 60 Prozent wieder aufgeforstet werden, der Rest müsse dauerhaft geschottert bleiben. 

Die Messungen nimmt die EnBW selbst vor und finanziert sie auch. „Wir belügen uns sicher nicht selber“, erklärte Fenchel die Frage nach unabhängigen Überwachungsstellen. Man wolle auch sicher keine Windräder aufstellen, wo es nicht wirtschaftlich ist. Die vorgestellte Flächenkulisse würde Platz für vier Windräder bieten. Den Strom könne man allerdings aus physikalischen Gründen nicht nur auf die Gemarkung Rheinau begrenzen. 

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