Autobrand greift bei Übung in Wagshurst auf Wohnhaus über
Am Samstag fand die Spätjahreshauptprobe der Feuerwehr Wagshurst statt. Die DRK-Ortsgruppe und zwei Fahrzeuge der Kernstadtwehr wurden angesichts der brenzligen Lage in der Hanauer Straße auch gebraucht.
Abteilungskommandant Sven Dupps hatte sich als Übungsobjekt das Wohnhaus mit Scheune von Werner Berger in der Hanauer Straße 71 in Wagshurst ausgesucht. Die Übung war sehr anspruchsvoll, dabei hatte es mit einem Autobrand relativ unspektakulär begonnen. Doch plötzlich griffen die Flammen auf Wohnhaus und Scheune über. Und: In der Hanauer Straße steht Haus an Haus, da mussten gleich mehrere Riegelstellungen errichtet werden.
Gelenkarm wichtig
Die Drehleiter der Acherner Kernstadtwehr wurde daher angefordert. Deren Gelenkarm zeigte, wie wichtig es ist, die Drehleiter über einem Haus nach unten abknicken zu können, um dort zu löschen oder zu bergen.
Um 16 Uhr ging die Sirene auf dem Feuerwehrgebäude runter und rief zwei Fahrzeuge der Wagshurster herbei. Sie ließen genug Platz für den möglichen Einsatz der großen Drehleiter. Der stellvertretenden Abteilungskommandant Florian Boschert hatte die Einsatzleitung.
Drei Vermisste
Drei Personen galten als vermisst, drei Atemschutzträger suchten sie im verrauchten Gebäude. Die Eingeschlossenen machten sich durch Hilferufe bemerkbar, wurden verletzt gerettet und sollten den Rotkreuzlern übergeben werden. Doch deren Ortsgruppe war noch nicht da.
Also mussten die Feuerwehrmänner die Erstversorgung übernehmen. Für den Rettungstrupp war dies eine heikle und wahrlich nicht alltägliche Aufgabe.
Per C-Rohr wurde das Feuer in der Scheune bekämpft. Es wurden einige Schläuche für die Brandbekämpfung gleich bei mehreren Gebäuden benötigt. Bei einer weiteren Riegelstellung am Nachbargebäude mit der Acherner Drehleiter musste deren Fahrer Markus Harter sein Können bei der äußerst engen Zufahrt unter Beweis stellen.
Das DRK hatte sich dann mit Bereitschaftsleiterin Sabrina Sermersheim in einer nahen Garage einquartiert. Ausbilderin Veronika Huber berichtete von einem Schock, von Verbrennungen, Platzwunden oder Rauchvergiftungen.
Neue DRK-Gesichter
Bei der Besprechung im »Engel« lobte Sven Dupps, dass die Gruppenführer gleich erkannt hatten, dass aus dem Fahrzeugbrand schnell mehr geworden war. Auch Stadtkommandant Michael Wegel attestierte, dass die Abläufe optimal waren.
Ortsvorsteher Ulrich Berger bedankte sich bei Feuerwehr und DRK für die stete Leistungsbereitschaft. »Bei unseren 14 Einsatzkräften waren einige neue Gesichter dabei«, sagte der Vorsitzende des DRK Wagshurst, Johann Sermersheim, »wir haben gemeinsam die Übung ohne Nachsitzen über die Bühne gebracht«.