Autoren sangen und experimentierten für Grundschüler
Der Förderverein der Mediathek hat am Freitag einen regionalen Literaturtag gestaltet. Los ging es mit einem bunt gemischten Vormittagsprogramm aus Geschichten, Liedern und Experimenten für Kinder. In diesem Jahr waren eine erste und eine dritte Klasse der Johann-Wölfflin-Grundschule der Einladung gefolgt.
Mit einer eigens für diesen Vormittag geschriebenen Drachengeschichte nahm die Ohlsbacher Autorin Christa Maria Buß ihr Publikum in eine eisklirrende Fantasy-Welt mit. Ein Eisdrachenkönig und eine Feuerdrachenkönigin spielen darin die Hauptrollen, denn sie wollen nicht, dass ihre Kinder heiraten.
Klirrende Fantasy-Welt
Der Bühler Autor Detlef Spötter trat mit einem dicken Rucksack auf die Bühne. Darin steckte eine Heliumpatrone, die der Autor von Science-Fiction-Geschichten für ein Experiment brauchte. Der hauptberufliche Ingenieur wollte den Kindern so seine Geschichte von einer Luftblase auf dem Meeresgrund, in der Meeresforscher schwerelos schweben, verständlich machen. Schnell war ein blauer Luftballon mit Helium gefüllt. Eine dicke Murmel an einem Bund wurde an ihn geknotet. Nun ließ sich der Ballon wie ein Hündchen an der Leine führen. Die Kinder durften beim Experiment helfen.
Am liebsten hätten alle einmal selbst ausprobiert, wie das mit der Schwerkraft funktioniert. Doch so einfach, wie es aussah, war es am Ende dann doch nicht, denn da entschwebten drei der vier Heliumballons bis unter die Saaldecke, wo sie bis zum Abend als bunte Farbtupfer hängen blieben.
Liedermacher Serge Rieger führte eine Gitarre mit sich. „Kannst du Rock ’ n ’ Roll?“ Erwartungsvoll hatte einer der Jungen ihn sofort gefragt und begeistert die Daumen hochgestreckt, als er das erhoffte „Ja“ hörte. Serge Rieger ist es gewohnt, mit Kindern zu singen. Er unterrichtet in seiner Heimat an mehreren Schulen Elsässerditsch, indem er mit den Kindern singt, damit die elsässische Muttersprache nicht vergessen wird. Sie klingt ganz ähnlich wie Badisch. Und so hatten die Kinder auch gar kein Problem, die von Rieger geschriebenen Texte zu verstehen und die Refrains mitzusingen oder die Liedinhalten auf der Bühne pantomimisch vorzuführen. Ob es um den Wolf ging, der im kalten Wald wohnt und heult, oder um den Wind, der das Bäumel wiegt und seine Blätterhände rüttelt, oder um den Elefanten im Apfelbaum, der sich beim Runterfallen eine blaue Nase holt, alle sangen und spielten begeistert mit. Dann kam der versprochene Rock ’ n ’ Roll, der allen in die Beine fuhr, so dass alle rockten und rollten, bis es Zeit war heimzugehen. „Nächstes Jahr kommen wir wieder und machen auch ganz viel Werbung“, versprach eine der Lehrerinnen.