Baugebietserweiterung in Haslach liegt auf Eis
Nachdem im Baugebiet »Spitzbünd« im Oberkircher Ortsteil Haslach bereits alle Bauplätze verkauft und zum größten Teil auch schon bebaut sind, geht die Suche nach einem weiteren Baugebiet weiter. In der Dezember-Sitzung wurde allerdings von zwei denkbaren Flächen Abstand genommen.
Für ein Gebiet »Brunnenbühnd« in Haslach waren nur zehn Prozent der Grundstückseigentümer an einer Ausweisung als Baugebiet interessiert, eine Ausweitung des Gebiets »Hilsen II auf das angrenzende Waldstück wurde von der Bevölkerung bereits abgelehnt (wir berichteten). In der Sitzung des Ortschaftsrates am Donnerstagabend kam nun eine weitere Erweiterungsmöglichkeit von »Hilsen II« zur Sprache – auf der Fläche unterhalb des Waldspielplatzes. die auf der anderen Seiten von der »Brunnenbühnd« und von der Bebauung entlang der Waldstraße begrenzt wird.
Wie Ortsvorsteher Jürgen Mußler berichtete, wurde auch für diese Fläche ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt. Nach einer Info-Veranstaltung mit den Grundstückseigentümern bestand für 58 Prozent der Fläche aktuell kein Interesse an einer Bebauung, für 25 Prozent war man für ein Baugebiet offen. Für rund elf Prozent liegt noch keine Festlegung vor, sechs Prozent sind im Besitz einer Erbengemeinschaft. Dazu komme noch, dass die Erschließung eines Baugebiets aufgrund der Geländebeschaffenheit in diesem Bereich nicht einfach wäre.
»Wissen, woran wir sind«
»Jetzt wissen wir, woran wir sind«, betonte Georg Vollmer, nun müsse man auch dieses Gebiet vorerst zurückstellen. Die Zufahrt, falls hier irgendwann ein Baugebiet entsteht, müsse von der Verlängerung der Hilsenstraße aus geschaffen werden, da dies von der Waldstraße her auch durch den Bach schwieriger wird. Da noch keine grobe Planung vorliegt, könne auch zu möglichen Kosten noch nichts gesagt werden. Eine Planung wäre aus Kostengründen nicht sinnvoll, betonte Thomas Stephan. Besser wäre es, die Sache jetzt einige Jahre ruhen zu lassen und dann neu abzufragen. Ähnlich äußerten sich auch Alois Spraul und Manuel Graf. Dieses Vorgehen wurde schließlich vom Ortschaftsrat mehrheitlich gebilligt, Karl-Heinz Käshammer enthielt sich der Stimme.
Eine weitere Frage war, ob diese Fläche von 2,2 Hektar weiterhin im noch bis 2020 gültigen Flächennutzungsplan als Bauerwartungsland ausgewiesen werden soll. Dies mache keinen Sinn, meinte Georg Vollmer, während Mußler deutlich machte, dass dies derzeit die einzige im Plan ausgewiesene Fläche für die Ortschaft sei. Möglicherweise wäre es einfacher, dieses Bauerwartungsland auf ein anderes Gebiet zu übertragen, als dieses neu in den Flächennutzungsplan zu bekommen. So lange kein anderes Gebiet zur Verfügung steht, sollte dieser Bereich in der Planung enthalten bleiben, meinte Stephan. Vor einer Entscheidung soll das Thema mit der Verwaltung abgeklärt werden.
»Es war ein Fehler«
Auf die Anmerkung des Ortsvorstehers, dass damit weiterhin keine Bauplätze der Gemeinde für die Bürger zur Verfügung stehen, wurde noch einmal die Grundsatzdiskussion geführt, die das Gremium immer wieder beschäftigt. Es war ein Fehler, so Käshammer, alle Bauplätze in der »Spitzbünd« gleich zu verkaufen, statt drei oder vier für einheimische Bauwillige zurückzuhalten. Mußler erinnerte daran, dass der Ortschaftsrat mehrheitlich beschlossen hatte, auch anderen Bürgern die Chance zu geben, hier in Haslach zum Zug zu kommen. Bauplätze, die noch Jahre zur Verfügung gehalten werden, hätten die Bemühungen um neue Flächen eher blockiert. »Wir werden die grundsätzliche Frage, Bauplätze für den Bedarf aus der Ortschaft zurückzuhalten, sicher dann wieder diskutieren, wenn wir wieder Bauland zur Verfügung haben«, fasste Mußler zusammen.