Bauplatzvergabe: Nesselried verständigt sich auf weiteres Vorgehen

Blick auf das Nesselrieder Neubaugebiet In der Wiedi/Obere Dorfstraße. ©Tobias Götz
Eine Sitzung im Rekordtempo absolvierte der Nesselrieder Ortschaftsrat am Mittwoch. Mit ein Grund dafür war, dass der geplante Tagesordnungspunkt „Ehrung des Nesselrieders des Monats“ aus organisatorischen Gründen verschoben werden musste; er soll baldmöglichst nachgeholt werden. Ein Antrag über ein Bauvorhaben wurde ohne Diskussion einstimmig angenommen.
Somit stand die Information zum aktuellen Stand des Baugebiets „Obere Dorfstraße/In der Wiedi“ im Mittelpunkt des Abends. Dazu begrüßte Ortsvorsteher Klaus Sauer Eva-Maria Engel und Skadi Förster vom Appenweierer Bauamt. Beide hatten in den vergangenen Wochen das Vergabeverfahren betreut, Kriterien gesammelt und verglichen. Am Ende des Prozesses erstellten sie eine Vorschlagsliste mit Kandidaten für die Bauplätze.
Im Punkteverfahren
Sauer rief in der Sitzung die wichtigsten Punkte ins Gedächtnis: Im Ortschafts- und Gemeinderat war man übereingekommen, dass man ein Punkteverfahren umsetzen möchte, um interessierten Familien aus der Gesamtgemeinde den Hausbau zu ermöglichen – es wäre auch denkbar gewesen, zu losen oder auf Höchstgebote zu setzen. Die Gemeinde hatte im Vorfeld das Gesamtareal erworben, um gemeinsame Standards zu garantieren. In der ersten Phase Ende 2024 wurden nun die ersten Bauplätze eingeteilt, davon mussten sechs Areale den ursprünglichen Besitzern zum momentan aktuellen Preis wieder angeboten werden.
Förster erläuterte, dass auf die verbleibenden zwölf Plätze 44 Bewerbungen eingingen. Nach Anwendung der Bepunktungskriterien wurden zwölf Familien angeschrieben, von denen neun verbindlich zugesagt hätten. Für die restlichen drei Plätze stehe man in Verhandlungen oder biete diese in einem Nachrückverfahren anderweitig an. Sauer ergänzte, dass die Verwaltung in dieser ersten Runde kleinere Plätze "mit circa 3 Ar“ ausgewählt hatte, um Erfahrungen zu sammeln, inwiefern die aktuelle Situation in der Baubranche oder die Entwicklung der Bankzinsen Konsequenzen auf die Bauvorhaben haben wird.
Zweite Tranche kommt
In der zweiten Tranche im Laufe des Jahres 2025 sollen zwölf größere Bauplätze ausgeschrieben werden. Dass bei solch einem Vorhaben Diskussionen aufkommen, die nicht immer einfach waren, kommentierte der Ortsvorsteher so: „Ein Losverfahren wäre einfacher gewesen.“ Die Gremien seien für die anstehende Vergabe der restlichen Plätze jedoch nicht an das Punkteverfahren gebunden, sondern dürfen sich bei Bedarf auch für ein anderes Verfahren entscheiden, worüber dann erneut abgestimmt werden müsste.
Besichtigungen geplant
Bei den Bekanntgaben berichtete der Ortsvorsteher von Terminen der Ortschaftsräte, die man bereits im Herbst angedacht hatte. So stand eine Vorort-Begehung eines verpachteten Gemeindegrundstücks Richtung Kohlstatt auf der Agenda, ebenso die Besichtigung verschiedener Wasser- und Abwassereinrichtungen in Kohlstatt und Illental. Des Weiteren wurden die Spielplätze in der Almstraße und im Hahnengarten besichtigt, um neue Vorhaben wie die Neubepflanzung mit Sträuchern oder die Errichtung eines Boule-Platzes in die Wege zu leiten.
Die Eingangstafeln an den Ortseingängen stehen wegen ihres Alters ebenfalls auf der Wunschliste der Neuanschaffungen und Umgestaltungen – der Bauhof Appenweier bekommt also einige Projektwünsche für die kommende Zeit übermittelt.⇒tg