Beim Fländerlesball in Diersheim gab es Zoten, Gags und Tanzeinlagen

Die Kratzdisteln (Doris Bleß, Ariane Grampp, Marina Kuhn, Doris Herteck und Helga Grampp-Weiß) sind „nicht mehr ganz frisch, aber giftig“, was in ihrer Parodie vor allem die Männerwelt zu spüren bekam. ©ellen matzat-sauter.
Gute Stimmung herrschte am Sonntagnachmittag beim närrischen Fländerlesball der Kulturreihe „Diersheimer Winter“ in der voll besetzten Festhalle. Der Fasnachtsball für die „reifere Jugend“ hat sich schon längst fest im Dierschmer Narrenfahrplan etabliert. Das heitere und lustige Programm einheimischer Künstler war wieder äußerst lachmuskelstrapazierend und mit viel Herzblut gemacht. Zwischen den einzelnen Programmpunkten sorgte Gustl (Kirchner) aus Altenheim für eine volle Tanzfläche. Durchs Programm führte traditionell mit Witz und Charme Ortsvorsteherin Doris Bleß.
Den fetzigen Programmauftakt übernahm die „Kleine Prinzengarde“ mit ihrem Gardetanz. Das Publikum quittierte deren Tanzeinlage mit kräftigem Applaus, sodass ihnen eine Zugabe entlockt wurde. Ihr Bühnendebüt in der Bütt feierte die erst sechsjährige Ida Bleß, die ihrer Oma Doris Bleß in Bilder verpackte Witze erzählte.
Fitness für die Narren
Bei „Halt dich fit mit Marina“ waren alle Narren angehalten, im Sitzen mitzutanzen, bevor die Mittlere Prinzengarde die Stimmung weiter anheizte.
Um den Schweinebestand von Bäuerin Schmidt (Marina Kuhn) zu überprüfen kam Dr. Lauterbach (Helga Grampp-Weiß) vom Veterinäramt höchst persönlich in Diersche vorbei.
Lustig war auch der Handwerker-Auftritt des Gemischten Chores mit Marina Kuhn als Polizistin, Mario Lüftner als Sportler, Beate Lüftner als Raumkosmetikerin, Matthias Lüftner als Ballerina, Doris Bleß als Malerin und Susanne Bohleber als Pfarrerin, die beim Ausmarsch den Segen mit der Klobürste verteilte.
Mit „In der Tenn auf der Henn sitzt de Hahn“, brachte "Willi" Künstel aus Önsbach das närrische Publikum zum Lachen, Mitsingen und Mitklatschen. Begleitet wurde er von Gustl auf dem Akkordeon, als Backgroundchor glänzten Doris Bleß, Helga-Grampp-Weiß, Melanie Eckert und Marina Kuhn, während die kleine Prinzengarde die Hühner mimte. Weiter ging’s mit selbstgedichteten Mundart-Liedle vom Gesangsduo „Moler un de Schnieder“ alias Horst Schäfer und Werner Senger und dem altbekannten Dierschmer Musiker Schokker (Klaus Heidt mit Akkordeon).
Gehörig zu lachen gab es auch bei der Friedhofslitanei der Kratzdisteln „nicht mehr ganz frisch, aber giftig“ mit Doris Bleß, Ariane Grampp, Marina Kuhn, Doris Herteck und Helga Grampp-Weiß. Beim Diskutieren auf dem Friedhof erhob Grampp-Weiß mahnend den Zeigefinger, als es um ein scharf gewürztes Schnitzel ging, dessen Begriff heutzutage keine Verwendung mehr findet. Man esse ja auch Hamburger, Krakauer und Wiener, jammerte Herteck.
„Muss ich jetzt auch mein Bauernfrühstück vergessen und darf nur noch Frühstück mit landwirtschaftlichen Hintergrund essen“, fragte sie uneinsichtig und das Publikum johlte. Weiter nahmen die Kratzdisteln die Politik inklusive Kretschmann und seinen Waschlappen gehörig aufs Korn und entdeckten die Männer als unerschöpfliches Thema. Zum Abnehmen empfahlen sie Pril mit Zitronengeschmack, da es gegen hartnäckiges Fett hilft.
Bei schwungvoller Musik, Tanz und einem leckeren Abendessen klang der Fländerlesball in gemütlicher Runde aus.