Belastungstest für neue Rheinauer Brücke
Am Montag war ein weiterer großer Tag für die neue 63 Meter lange und 30 Tonnen schwere Fuß- und Radwegbrücke, der längsten Aluminiumbrücke in Europa. Nach dem dynamischen Belastungstest, der noch im Gambsheimer Werk mit 50 Studenten ausgeführt wurde, folgte nun der statische Belastungstest.
Ab 10 Uhr wurden die zehn Wassercontainer gleichmäßig über die gesamte neben dem Kraftwerk vorbei führende und für die Öffentlichkeit zugängliche Brücke ausgelegt, um nach den ersten sogenannten Null-Messungen durch die Firma Boas aus der Nähe von Lyon, die auch bereits den dynamischen Test durchführte, mit 47 Tonnen Wasser gefüllt zu werden.
Mit der statischen Belastung der Brücke möchte man sehen, in wie weit die gemessenen Auswirkungen mit den theoretischen Berechnungen übereinstimmen, erklärte Ulrich Rittner, Projektverantwortlicher der Firma Sieffert aus Gambsheim. »In der Regel haben wir sehr gute Werte und gehen davon auch heute aus«, meinte er zuversichtlich.
65 Prozent der Nutzlast
Wenn man von einem Durchschnittsgewicht von 75 Kilo ausgeht, entsprechen 47 Tonnen 626 Menschen. »Das sind circa 60 bis 65 Prozent der gesamten Nutzlast«, erklärte Rittner, denn die Norm sehe vor, dass zum Test rund zwei Drittel der gesamten Nutzlast aufgebracht werden. »Wenn die Last aufgebracht ist, wird es spannend«, schmunzelte er. Um 13 Uhr wurde bereits der zweite Sack befüllt. Für einen Behälter wurden gut zehn Minuten benötigt.
Jonathan Barbut, Ingenieur und Geschäftsleiter der Firma Boas, die Gebäude und Bauwerke für die Bauwerkssicherheit prüft und überwacht, arbeitet regelmäßig in der Region rund um Straßburg.
Er führte insgesamt drei weitere Messungen über zehn Messpunkte über die ganze Brücke inklusiv der Lager verteilt durch: bei einem Drittel, zwei Drittel und vollen Behältern. Ob die Brücke den Test gänzlich bestanden hat und welche Erkenntnisse es nun gibt, berichten wir in der Mittwochsausgabe.
Dynamischer Test bestanden
Bei dem dynamischen Test im Werk ging es um die Beschleunigungswerte, also um die Reaktion der Fuß- und Radwegbrücke durch die Laufbelastung der Menschen, so wie es im täglichen Leben stattfinden wird. »Das Ergebnis liegt vor und ist sehr gut, d.h. die theoretischen vorab gemachten Berechnungen stimmen zu 99 Prozent mit den gemessenen Werten überein«, berichtete Rittner erfreut. Das bedeute, dass nach aktuellem Stand für diese Brücke keine zusätzlichen Schwingungsdämpfer benötigt werden. Die letzte Entscheidung liege allerdings beim Kunden, dem Conseil dèpartemental du Bas-Rhin, erklärte er. em