Bewährtes Trio sorgt für Lacher bei der Kabarettnacht
Gut gelacht: Ein Highlight in der Kulturreihe Diersheimer Winter war am Freitag die 20. Kabarettnacht von Hebbes (Hartmut Reichmann), Alexa Dampfnudel (Alexandra Heinzelmann) und Siggi T. (Siegfried Thomann) in der voll besetzten Festhalle.
„20 Jahre – Wahnsinn, damals stand ich in der Blüte meiner Jugend und war noch ledig“, begann Alexa Dampfnudel. Sie gab die Geschichte, wie sie ihren Heinz Friedrich in der Metzgerei kennenlernte, zum Besten. Dabei bog sich das Publikum vor Lachen. „Sein Körper ließ mich vergessen, dass ich eigentlich seit Jahren Vegetarierin war“, sagte sie und schrieb ihm ein Liebeslied, dass sie dem Publikum mit ihrer „elfengleichen“ Stimme präsentierte. Nun ist sie seit vielen Jahren mit ihm verheiratet und überlegt, ob dies eine gute Entscheidung war.
In Schale geworfen
Auch „klamottös“ wollte Alexa dem Abend eine besondere Note geben und zwängte sich stolz in ihr 20 Jahre altes Bühnenoutfit, was Heinz Friedrich trocken kommentierte, dass sie anscheinend vor 20 Jahren schon genauso mollig gewesen sein muss. In einer Studie habe sie gelesen, dass verheiratete Menschen länger lebten. „Aber mittlerweile glaube ich, dass es einem nur länger vorkommt“, meinte sie.
Als Kulturpolizei Baden-Württemberg kam Sigi T. mit Blaulicht auf die Bühne und verlangte nach dem Grundgesetz eine Programmanpassung. Als Großcousin Tausendsassa und Multientertainer löste er das Problem, in dem er einen typischen Doppel-Monolog zwischen Mann und Frau in der Lyrikform, Jugendsprache, Oper, komische Tragödie, Thriller à la James Bond und in Rap-Lyrik vortrug. Hebbes, Initiator der Kabarettnacht, lief im zweiten Teil zur Hochform auf und berichtete unter anderem von Bodersweier als verkehrstechnischen Hochsicherheitstrakt.
Als er erstmals von „Cordula Grün“ hörte, dachte er ,es handle sich um die Tochter von Winfried Kretschmann. Weiter sprach er bei dem Emanzipations-Tsunami von der Wichtigkeit von reinen Männervereinen wie dem Diersheimer Schlauchclub – denn wie könne es sein, dass in Rheinau von acht Ortsvorstehern neun Frauen sind. Als er zugab, eigentlich nichts gegen Frauen zu haben, kam aus den Zuschauerreihen eine spontane Warnung seiner Frau Ulla und der Saal brüllte. Er drohte ihr, wenn sie ihn nochmal unterbreche, den letzten Satz aus seinem Programm zu streichen.
Lauthals ausgebuht wurde Hebbes, als er behauptete, dass man beim Frauenfußball die Sportart erst noch herausfinden müsse. Erniedrigend empfand er, dass es seit einigen Jahren beim Männerfußball eine Schiedsrichterin gibt, denn „da müssen 22 Männer wortwörtlich nach ihrer Pfeife tanzen“.
„Etwas“ zu sehen
Die Gäste brüllten auch, als er überlegte, die schwarzen Rohre seines Hebewerkes in der Kellertoilette gegen Plexiglas auszutauschen, denn da gebe es im Vergleich zur Fischtreppe wenigstens etwas zu sehen. „Memprechtshofen“ war für ihn als Grundschüler eine Drohung wie der Nachtkrabb. Denn ihm wurde gesagt, wenn es seine Hausaufgaben nicht mache, käme er nach Memprechtshofen. Mit 18 bekam das Wort allerdings einen erotischen Touch und er fragte sich beim Betrachten eines Streaptease, was dies mit seinen Hausaufgaben zu tun hatte. Einen etwas traurigen Touch bekam der Abend als Hebbes verkündete, dass es nach 20 Jahren die letzte Kabarettnacht in dieser Form war.