Oppenau

Beziehungsarbeit läuft im Jugendzentrum über Youtube

Katharina Reich
Lesezeit 3 Minuten
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23. April 2020

An der Kreativwand zeigen Nick Schneider und Susanne Droste die Beiträge der Jugendlichen, die sie über digitale Medien erhalten. ©Katharina Reich

Der Jugendtreff Chill geht in Oppenau während der Corona-Zeit neue Wege. Die offene Jugendarbeit findet inzwischen online statt. In manchen Familien liegen die Nerven blank.

Der Jugendtreff Chill geht in Oppenau während der Corona-Zeit neue Wege. Die offene Jugendarbeit findet inzwischen online statt. 

Man könnte meinen, Jugendreferentin Susanne Droste und Jugendtreffleiter Nick  Schindler hätten nicht viel zu tun. Schließlich sind Schule und Jugendtreff geschlossen. Das  Gegenteil aber ist der Fall. „Wir hatten gedacht, dass wir in der Zeit viel aufräumen und  umgestalten, aber wir kommen kaum dazu“, lacht Susanne Droste. Denn die Jugendreferentin  und ihr Kollege Nick Schneider haben sich vorgenommen, auch in dieser Ausnahmesituation für  die Jugendlichen da zu sein. 

„Die Jugendlichen brauchen uns jetzt mehr denn je“, erklärt Susanne  Droste. Sie ist froh, dass sie in der freien Jugendarbeit schon immer mit neuen Medien gearbeitet  haben, um die jungen Menschen dort abzuholen, wo sie sowieso sind. Facebook, Instagram und  Whatsapp sind also alles andere als Neuland. 

Neu aber ist die Jugendarbeit über einen Youtube-Kanal. Immer dienstags und donnerstags sind Susanne Droste und Nick Schneider auf Youtube  zu sehen – live. Damit wollen sie Abwechslung in den Ausnahme-Alltag bringen. Dabei gibt es  keine reine „Show“ der beiden, sondern die Möglichkeit, die Jugendlichen miteinzubeziehen.  Zum Beispiel mit einem Quiz. 

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Die Antworten auf Fragen wie „Wie lautet die Adresse des Chill?“  oder „An wie vielen Tagen in der Woche hat das Chill geöffnet?“ können die Jugendlichen über  Mail oder Whatsapp schicken und wer alle richtig beantwortet hat, erhält ein Getränk an der Bar  des Chill – wenn der Jugendtreff wieder geöffnet hat. Nicht nur live kann man Nick Schneider und Susanne Droste auf Youtube erleben – die Beiträge  gibt es hinterher auch als Video. Von der Resonanz ist Susanne Droste überwältigt. Der erste  Testlauf, der vorher gar nicht beworben wurde, wurde inzwischen über 200 Mal aufgerufen.  

Bereits 43 Abonnenten

Inzwischen hat der Stream außerdem 43 Abonnenten. „Mit 20 wären wir schon zufrieden  gewesen“, freut sich Susanne Droste. Wichtig ist ihr, dass die Jugendlichen einbezogen werden.  
So gibt es im Chill nun eine Kreativwand, wo eingeschickte Bilder, Fotos oder Gedichte  aufgehängt werden. Mit einem virtuellen Rundgang gibt es außerdem die Möglichkeit, aus der  Ferne einen Blick ins Jugendzentrum zu werfen. Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Für die Jugendlichen da zu sein, das ist für Nick Schneider  und Susanne Droste nun das Wichtigste. 

„Ruft uns an, wenn ihr mit uns sprechen wollt, egal um  was es geht“, steht auf der Website des Chill geschrieben. Die Jugendlichen nutzen diese  Möglichkeit und Susanne Droste weiß deshalb, wie schwierig die Situation für einige ist.  „Probleme, dir vor dem Virus schon da waren, sind ja jetzt nicht verschwunden“, betont sie. 

Nur  jetzt kämen teilweise finanzielle Sorgen, Überforderung mit dem Lernen zu Hause und räumliche  Enge hinzu. „In manchen Familien liegen die Nerven blank“, schildert Droste. Die Familien, die  früher schon überfordert waren, seien es jetzt erst recht. Umso wichtiger sei es deshalb, dass die  Jugendlichen in den Pädagogen Ansprechpartner haben.   

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