Biomasse-Heizkraftwerk soll im März 2020 ans Netz gehen
Die Koehler Renewable Energy (KRE), eine Tochter der in Oberkirch ansässigen Koehler Group startet den Bau eines weiteren Biomasse-Heizkraftwerk in Dollbergen bei Hannover.
»Zu einem so großen Bauvorhaben gehört eine anständige Grundsteinlegung«, zitiert die Koehler Group in einer Pressemitteilung Günter Fölting, einen der Geschäftsführer der DBE – Dollbergen Bioenergie GmbH. Zusammen mit seiner Geschäftsführer-Kollegin Birgit Hagebölling hat er in den Grundstein eine Zeitkapsel eingeschlossen, die neben einer Zeichnung des Objekts und etwas Kleingeld auch die aktuelle Tageszeitung beinhaltet.
Das Bauprojekt unterliege einem straffen Zeitplan. Das auf Basis des Gesetzes zum Ausbau erneuerbarer Energien (EEG 2017) geplante Biomasse-Heizkraftwerk in Dollbergen soll im März 2020 ans Netz und somit in Betrieb gehen. 40 Millionen Euro koste das Kraftwerk, das etwa 67 860 Megawattstunden Strom produzieren werde. In Dollbergen werde naturbelassenes Holz verfeuert, das mittels Kraft-Wärmekopplungstechnologie gleichzeitig Strom und Prozessdampf erzeugt. Eingesetzt werden sollen Landschaftspflegeholz, Straßenbegleitholz, Waldrestholz aus der mechanischen Aufbereitung, Hackschnitzel und Industrierestholz, sowie Siebüberlauf aus der Kompostierung. Pro Jahr würden etwa 130 000 Tonnen benötigt.
Ohne fossile Brennstoffe
»Wenn Biomasse verrottet, setzt sie die gleiche Menge CO2 wie bei der thermischen Verwertung frei«, erklärt Hagebölling. »Gleichzeitig ersetzen wir dadurch konventionelle und insbesondere fossile Brennstoffe und helfen, unsere nationalen Klimaziele zu erreichen.«
Hinter dem Projekt stehe als Hauptgesellschafter die Koehler Renewable Energy (KRE), eine Tochter der Koehler Group. Zusammen mit der Umwelt Management AG UMaAG baut die KRE das Projekt. Allerdings stehe dem Team ein sportliches Jahr bevor, denn neben dem Bau müsse auch die Mannschaft zusammengestellt werden. »Immerhin haben wir schon den Kraftwerksleiter an Bord«, sagt Fölting.
Hagebölling und Fölting, die beide Bereichsleiter bei der KRE sind, bringen laut Mitteilung »bereits reichlich Erfahrung im Bereich der Biomasse-Kraftwerke mit«. Dollbergen sei bereits der sechste Standort und das siebte Kraftwerk, das die Oberkircher bauen und betreiben. Mit zehn Megawatt Leistung sei es auch das größte Kraftwerk der KRE.
Die »Avista Oil« ist der Kunde für den Dampf, der neben dem Strom im Kraftwerk erzeugt wird. »Um ihre Leistung optimal ausnutzen zu können, müssen Biomassekraftwerke dort gebaut werden, wo sie gebraucht werden«, erklärt Fölting. Deshalb sei der Standort Dollbergen mit dem Kunden »Avista Oil« ideal und ein Gewinn für alle beteiligten.
Koehler Renewable Energy (KRE)
Die Koehler Renewable Energy (KRE) besteht seit 2012. Seitdem hat sie zahlreiche Projekte im Bereich Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft und Kraftwärmekopplung umgesetzt. Das Team hat der Mitteilung zufolge mit verschiedenen Partnern bereits Projekte in einem Wert von mehreren hundert Millionen Euro umgesetzt und erzeugt damit jährlich über 225 000 MWh Strom, über 21 000 MWh Wärme und über 150 000 Tonnen Dampf (Stand: Dezember 2018).