Brücke in der Wäldenstraße in Ödsbach wird saniert
Eine Straßenbrücke in der Wäldenstraße in Ödsbach muss erneuet werden. Mit den Planungen hat sich am Dienstag der Ödsbacher Ortschaftsrat befasst. Das Problem: Die Topografie lässt dort keine Behelfsbrücke zu.
Mit der Sanierung der Straßenbrücke Nummer 66 in der Wäldenstraße nach der Abzweigung Hodersberg/Wolfenhof ist Bauingenieur Markus Flach beauftragt. Flach informierte in der Ortschaftsratssitzung am Dienstag in der Mooswaldhalle über das Bauvorhaben, das im Haushalt mit 165 000 Euro eingeplant ist. Ein Zuschussbescheid aus dem Brückensanierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 57 650 Euro liegt vor.
Die Bauausführung ist im Jahre 2021 über den Sommer, wahrscheinlich im Juni oder Juli, geplant. Die Topografie an dieser Stelle der Wäldenstraße erwies sich als eine Herausforderung für den Planer. Es handele sich um eine Engstelle, die den Bau einer Behelfsbrücke nicht ermögliche. Ingenieur Flach schlug daher vor, den Brückenoberbau mit Betonfertigteilen auszuführen, um die Bauzeit der Neubrücke zu verkürzen.
Die Brückenprüfung 2018 habe ergeben, dass diese stark sanierungsbedürftig sei. Die beidseitigen Widerlager bestehen aus Sandsteinquader, die sich in sehr gutem Zustand befänden. Die Stahlträger mit Überbau seien verrostet, die Langträger stark korrodiert.
Bei einem noch ausstehenden Vor-Ort-Termin mit dem Wasserwirtschaftsamt findet eine Einzelprüfung statt, ob ein wasserrechtliches Verfahren nötig ist. Nur wenn der Wasserfluss geändert würde, fände ein Verfahren statt. Dies wollte Markus Flach ausschließen.
Die Bodenbegutachtung zeige einen steinigen, felsigen Untergrund mit kiesigem Geröll. Die Vermessung der Grenzpunkte habe offengelegt, dass die untere, linke Ecke drei Quadratmeter auf privatem Grundstück liege. Die Stadt habe mit dem Eigentümer Kontakt bezüglich einer Regelung aufgenommen.
Das Problem während der Bauphase sei, dass die Bewohner der hinter der Brücke liegenden Gehöfte vom Straßenverkehr abgeschnitten werden. Eine direkte Umfahrung sei fast unmöglich. Angedacht sei eine weitläufige Umfahrung über einen Lkw-Holzabfahrtsweg in der Zeit vom 1. Mai bis 1. September 2021. Dabei seien auch Privatgrundstücke betroffen. Eine Umleitungsbeschilderung sei vorgesehen.
Um den Bau schnell zu bewerkstelligen, schlug Flach vor, die intakte Sandsteinmauern stehen zu lassen und dahinter Fertigfundamente (Bewehrungsfundamente) aufzustellen, die später die Brückenplatte tragen sollen. Die Sandsteinmauern dienten dann der Optik. Die Brückenplatte soll aus zwei verbrämten Teilen zu einer Platte mit vier Meter Breite aufgelegt werden. In ein bis zwei Tagen sei die Brücke tragfähig. Zur Abdichtung erhält die Oberfläche einen Epoxidharzanstrich, der allerdings sieben Tage aushärten müsse. Darauf wird eine Asphaltschicht aufgetragen. Flach rechnet mit einer Bauzeit von vier Wochen (19 Arbeitstage). Das sei die komfortabelste Lösung. Der Vorteil: eine relativ schnelle Bauzeit sowie aus ökologischer Sicht kein Eingriff in den Bachlauf.
Die neue Fahrbahnbreite beträgt 3,80 Meter Breite (bisher 3,50 Meter), zudem ist die neue Brücke 80 Zentimeter länger als ihre Vorgängerin. Der Ortschaftsrat stimmte unisono der Planung zu.