Bürgermeister gedachten der Kriegstoten
Trauer, Schmerz und Verlust als Folge von Kriegen: Der Volkstrauertag in den Gemeinden Oppenau, Lautenbach und Bad Peterstal-Griesbach war eine Mahnung für den Frieden.
In der musikalisch von der Stadtkapelle Oppenau unter der Leitung von Volker Schmidt umrahmten Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Ehrenmal im Oppenauer Stadtpark gedachte Bürgermeister Uwe Gaiser der Opfer von Gewalt und Krieg. Ebenso galt sein Gedenken den Verfolgten und Getöteten, »weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde«. Im Weiteren brachte Gaiser die Trauer um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege dieser Tage zum Ausdruck und erinnerte an diejenigen, »die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind«. Gräber und Kriegsdenkmäler zeugten von Verletzungen tief hinein in unsere Gesellschaften, von Trauer und Schmerz, die in jeder Generation erneut erwachen könnten.
Das Stadtoberhaupt lenkte den Blick auf Konrad Adenauer und Charles de Gaulles, die gerade in den deutsch-französischen Beziehungen tiefe Gräben überwunden und die Grundlagen für ein friedvolles Zusammenleben in ganz Europa geschaffen hätten. »Die Kriegsgräber und Gedenkstätten werden uns auch künftig mahnen, was passieren wird, wenn Europa wieder in Uneinigkeit und Streit zerfallen sollte, wenn nationale Egoismen, Intoleranz und Hass gegenüber anderen wieder die Oberhand gewinnen sollte«, sagte der Bürgermeister. Und er zitierte EU-Kommissionschef Jean-Claude Junker: »Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen«. Bürgermeister Gaiser dankte der VdK Ortsgruppe Oppenau und dem TuS Oppenau für die gemeinsame Kranzniederlegung sowie der Freiwilligen Feuerwehr und dem DRK wie auch der Bevölkerung für die Teilnahme an der Gedenkfeier.
Lautenbach
»Vor allem Frieden und Freiheit sind kostbare Güter, die wir nur bewahren können, wenn wir jederzeit für sie eintreten. Und mit Gedenktagen, wie dem Volkstrauertag, zeigen wir, dass wir diese Verpflichtung ernst nehmen«, sagte Bürgermeister Thomas Krechtler in seiner Gedenkrede. Angesichts der vielen Opfer der Kriege und Bürgerkriege in unseren Tagen, von Trauer und Leid, stehe unser Leben im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Unsere Verantwortung gelte dem Frieden unter den Menschen, zu Hause und in der Welt, mahnte er.
Im Beisein der Vertreter des VdK-Ortsverbands Lautenbach und der Kameradschaft ehemaliger Soldaten umrahmte der Gesangverein unter Leitung von Heinrich Kuderer die Gedenkfeier mit dem Lied »Die Lebenszeit, die uns geschenkt«. Die Trachtenkapelle Lautenbach intonierte unter Dirigent Ralf Breßlein den Choral »Andante Religioso« von Thiemo Kraas. Beim Ehrensalut am Kriegerdenkmal standen die Feuerwehrkameraden zum Lied vom »guten Kameraden« Spalier. Im Anschluss fand ein von der Kameradschaft ehemaliger Soldaten Lautenbach bestellter Gedenkgottesdienst für die Gefallenen, Vermissten und Kriegstoten in der Wallfahrtskirche statt.
Bad Peterstal-Griesbach
»Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt«, über dieses Zitat des Philosophen Ludwig Wittgenstein machte sich Bürgermeister Meinrad Baumann in seiner Ansprache am Volkstrauertag Gedanken. Vor dem Kriegerdenkmal »in der historischen Mitte von Bad Peterstal« hatten sich einige Menschen versammelt, um der Getöteten der Weltkriege zu gedenken. Die Abordnungen von Feuerwehr und Rotem Kreuz sowie des VdK und der Bürgermiliz gaben der Veranstaltung einen würdigen Rahmen, die Musik- und Milizkapelle Bad Peterstal umrahmte die Feier mit einigen Musikstücken.
»Sprache offenbart unser Denken«, mahnte Bürgermeister Baumann zu gedankenvoller Rede. Im Zusammenhang mit Krieg verwende die Sprache »kaschierende Begriffe«, wie Gefallene oder Kriegsausbruch. »Unsere Sprache lenkt weg von menschlicher Verantwortung und Schuld«, so Baumann. Er erweiterte das Gedenken an die Weltkriegsopfer um die Trauer »um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage«, aber auch um das Gedenken »derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind«.
Gemeinsam mit dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Thomas Huber legte Meinrad Baumann einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder, dazu erklang das Lied »Ich hatt’ einen Kameraden«.