Oberkirch

Das Renchtal ist gentechnikfrei

Stephanie Rohn
Lesezeit 3 Minuten
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29. August 2017
In Orschweier werden neue Maissorten getestet – auch dort ohne Einsatz von Gentechnik.

In Orschweier werden neue Maissorten getestet – auch dort ohne Einsatz von Gentechnik. ©Archiv: Ulrich Marx

Als Tierfutter könnten gentechnisch veränderte Produkte auch im Renchtal verwendet werden. Die Milcherzeuger üben aber freiwilligen Verzicht und liegen auf einer Linie mit der Verbrauchermehrheit.

Viele Verbraucher lehnen gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Wie gehen heimische Landwirte mit dem Thema um. Das Landes-Agrarministerium teilt dazu auf ARZ-Anfrage mit, dass bei einer Stichproben-Untersuchung in Baden-Württemberg alle getesteten landwirtschaftlichen Produkte gentechnikfrei  gewesen seien. 

Das GVO-Monotoring 2016 (GVO: gentechnisch veränderte Organismen) ergab,  dass die heimischen Felder gentechnikfrei seien. »Wir wollen, dass der Pflanzenbau in Baden-Württemberg auch weiterhin gentechnikfrei bleibt«, hatte Landes-Verbraucherminister Peter Hauck im Februar erklärt. 

Um das Auftauchen gentechnisch veränderter Pflanzen im Land ausschließen zu können, seien Untersuchungen des Saatgutes, getrennte Handelswege sowie eine  sorgfältige Verarbeitung auf allen Stufen der Lebensmittelproduktion vonnöten, erklärte er. Seit 13 Jahren werde stichprobenartig getestet, ob gentechnisch veränderte Organismen in  Ernteprodukten aus Baden-Württemberg nachgewiesen werden können. 

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»Im Renchtal wird gentechnisch verändertes Saatgut von der großen Mehrheit der Erzeuger sowie  der Verbraucher nicht gewollt«, weiß Stefan Schrempp vom Badischen Landwirtschaftlichen  Hauptverband (BLHV). Diese Ablehnung werde in  Teilen der EU nicht geteilt. Das sei, sagt der Geschäftsführer der Geschäftsstelle Achern, ein Streitthema. In der kleinflächigen Landwirtschaft im  Renchtal sei die Nutzung von GVO kaum möglich, da man den Mindestabstand zu  alternativen Feldern nicht einhalten könne. Außerdem würde auch der Honig nicht mehr als »gentechnikfrei« gelten, wenn die Bienen Felder mit GVO-Pflanzen erreichen könnten.  Einen Nachteil im Verzicht auf GVO sieht Schrempp in der Region nicht. »Der Verbraucher möchte  gentechnisch unveränderte Lebensmittel und solange diese regional vermarktet  werden können, sind Länder mit GVO-Lebensmitteln keine Konkurrenz.« 

Versuchsfeld in Mahlberg 

In der südlichen Ortenau im Bereich Mahlberg-Orschweier befinde sich ein zentrales Versuchsfeld, eines von insgesamt elf Versuchsfeldern in Baden-Württemberg. Es gilt als repräsentativ für  das Gebiet von Lörrach bis Rastatt. Dort werden neue Maissorten getestet. Alle,  so Volker Heitz vom Amt für Landwirtschaft, seien komplett gentechnikfrei. In der Futterindustrie dürfen genveränderte Produkte bezogen werden, ohne dass das Endprodukt  entsprechend gekennzeichnet werden muss.

Dennoch verzichten viele Landwirte freiwillig.  So wie Werner Huber aus Oppenau. »Bei uns im Schwarzwald sind wir mit dem Thema Gentechnik  schon lange durch«, erklärt der Landwirt. Bei der Fütterung seiner Milchkühe setze er auf  gentechnikfreie Nahrung. Hauptsächlich ernähren sich die Tiere von Gras. Zusätzliches Kraftfutter sei gentechnikfrei. Huber ist Vorsitzender des BHLV-Ortsvereins Oppenau  sowie Mitglied im Kreisverband Offenburg. Er hat sich der Milcherzeugergemeinschaft Ortenau  angeschlossen, die gentechnikfreie Fütterung sowie den Ausschluss von Soja als Fütterungszugabe bei Milchproduzenten voraussetzen. »Der Verbraucher möchte  sichergehen, dass das Endprodukt, das er kauft, sauber und gentechnikfrei ist«, betont Huber. Und  er müsse sich darauf verlassen können, dass die heimischen Erzeuger das garantieren. 

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