Das Sasbacher Trinkwasser ist nun weicher
Die Enthärtung des Sasbacher Trinkwassers von »hart« auf »weich« läuft. Die zentrale Trinkwasser-Enthärtungsanlage wurde in Betrieb genommen, so dass auf der Basis eines Membran- und Riesler-Verfahrens für die Bürger von Sasbach und Obersasbach eine noch bessere Wasserqualität zubereitet wird.
Je nach Wasserbedarf könnten in Sasbach täglich etwa 800 Kubikmeter Wasser die Anlage zur Enthärtung und Entsäuerung durchlaufen.
Mit der Inbetriebnahme ging ein Wunsch in Erfüllung, der seit der Bürgerversammlung am 12. Oktober 2015, der einstimmigen Entscheidung im Gemeinderat am 30. November und einer unvorhergesehenen Tiefgründung des Gebäudes fast im geplanten Zeitfenster umgesetzt wurde. Deshalb zeigte sich Bürgermeister Wolfgang Reinholz bei der Inbetriebnahme auch sehr erfreut über den guten und zügigen Verlauf, wofür er sich bei allen am Bau beteiligten Projektes mit einem Volumen von 920 000 Euro bedankte.
Nach intensiven Voruntersuchungen fiel im Gemeinderat die Entscheidung für die Installation einer Membran-Anlage, in der dem Wasser die Härtebildner Calcium und Magnesium entzogen und zusätzlich auch unerwünschte Ionen wie Nitrat und Sulfat weiter reduziert werden. Das weiche Wasser entspricht wie bisher allen Anforderungen der aktuellen Trinkwasserverordnung und den Korrosionsrichtlinien für die Anwendung in sanitären Anlagen und Rohrleitungen, so die Information der Gemeinde.
Anbau war nötig
Für die Anlage war neben dem Tiefbrunnen ein Anbau nötig, zum Gesamtprojekt gehört auch die Erneuerung der Trafostation und der 40 Jahre alten elektrischen Schaltanlage. Die technische Überwachung liegt bei Markus Käshammer, bei Störungen erhält er einer Nachricht auf sein Handy und er kann sich vom mobilen Standort aus in die Anlagentechnik einloggen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Das Sasbacher Trinkwasser hatte bisher schon eine sehr gute Qualität, aber mit etwa 18 Deutsche Härtegraden war es zu »hart« und zu korrosiv. Hinzu kam, dass die Gemeinde aufgrund des zu niedrigen pH-Wertes und der gesetzlichen Vorgaben sowieso in Sachen Entsäuerung hätte handeln müssen.
Wasserpreis steigt an
Der aktuelle Wasserpreis von 1,53 Euro pro Kubikmeter wird 2018 zur Finanzierung der Anlage etwas ansteigen. Doch dem höheren Wasserpreis steht gegenüber, dass sich weniger Kalk in Geräten ablagert, die Geräte eine höhere Lebensdauer haben und die Bürger weniger Reinigungs- und Waschmittel benötigen.
Das Wasserwerk Sasbach versorgt etwa 5500 Einwohner und viele Gewerbebetriebe in der Gemeinde mit Trinkwasser, künftig mit entsäuertem und weicherem Trinkwasser. Wer in seinem Haus eine Wasser-Enthärtungsanlage betrieben hat, kann diese Geräte in der Regel außer Betrieb nehmen, so ein Hinweis der Gemeinde. Gewerbe- und Industriebetriebe, die eigene Wasseraufbereitungsanlagen wie etwa Ionentauscher-Anlagen) betreiben, sollten diese bei Bedarf auf die neuen Wasserkennwerte einstellen lassen.
Enthärtung
Die Entsäuerung des Wassers für einen stabilen PH-Wert von 7,7 erfolgt mit einer Riesler-Anlage. Diese arbeitet so, als würde man eine Flasche Mineralwasser schütteln, den Deckel öffnen und das überschüssige Kohlendioxyd (Co2) aus der Flasche lassen. Im Riesler-Verfahren geschieht dies in der Weise, dass das Wasser in einem mit Füllkörpern versehenen Turm herunterläuft, in dem im Gegenstrom von unten Luft zugeführt wird. Beim Eintritt des Wassers in den Turm wird es verdüst und es rieselt über die Füllkörper nach unten, die CO2-angereicherte Luft wird ausgeblasen (»strippen«).