Dennis Durban ist neuer Vorsitzender der FDP im Hanauerland
Dennis Durban ist der neue Vorsitzende des FDP-Ortsverbands Kehl-Hanauerland. Er sieht seine Partei nach einer schwierigen bundespolitischen Zeit im Aufwind.
Für Politik interessierte sich Dennis Durban bereits zu Grundschulzeiten, wie er sagt. Seit vier Jahren ist der beruflich als Buchhalter bei Weber-Haus arbeitende 26-Jährige außerdem Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen (»JuLis«). 2014 kandidierte er erstmals bei den Kommunalwahlen für die Fraktion IG Handel und war mit dem Ergebnis von über 600 Rheinauer Stimmen sehr zufrieden. Da er zwei Tage vor der Bundestagswahl 2009 seinen 18. Geburtstag feierte, durfte er erstmals wählen gehen.
Das Programm der FDP gefiel ihm am besten. Da er sich auch aktiv einbringen wollte, trat er 2009 den »JuLis« bei; er ist Gründungsmitglied der »JuLis« des Kreisverbandes Ortenau. 2013 trat er in die FDP ein. Er wurde nach der jüngsten Bundestagswahl stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins.
Individuelle Freiheit
Die FDP war für Durban die richtige Partei, weil er es nicht gut findet, wenn den Leuten aus einer politischen Richtung vorgegeben wird, was sie zu tun und zu lassen haben. Als Beispiel nennt er das Tanzverbot am Feiertag. Für ihn steht die individuelle Freiheit im Vordergrund.
»Bundespolitisch hatten wir schon einen schwierigeren Stand als heute«, sagt Durban mit Blick auf das Rausfliegen aus dem Bundestag 2013. Aber schon bei der Landtagswahl sei die Stimmung wieder positiver gewesen. Er denkt nicht, dass der Stand der Partei derzeit sehr schwierig ist, auch wenn die Entscheidung, bei den Jamaica-Verhandlungen Nein zu sagen, für die FDP nicht einfach gewesen sei.
Auf Ortsverbandsebene habe man gerade im Hanauerland einen regen Zulauf auch von jüngeren Leuten. Die Mitgliederzahlen stiegen in den vergangenen Jahren im Ortsverband von 22 auf 33 sowie im Kreisverband Ortenau auf über 200. »Für unseren Ortsverband haben wir als einziger eine eigene Satzung gemacht, um unseren neuen, engagierten Mitgliedern durch einen stark erweiterten Vorstand die Möglichkeit einer politischen Plattform geben zu können«, erklärt Durban.
Festgelegt wurde auch der Fahrplan für die Kreistags- und Kommunalwahlen im Frühjahr 2019 mit ersten Listenvorstellungen, strategischen Überlegungen und Wahlkampfthemen. So sollten die Mitglieder vor Ort Ausschau nach Kandidaten auf einer Liste halten sowie in der Gemeinde anzusprechende Themen auflisten. Bei der Europa-Wahl 2014 erreichte die FDP gerade mal 3,3 Prozent. Heute habe man andere Grundvoraussetzungen, ein positiveres bundespolitisches Stimmungsbild und mehr Leute, die sich vor Ort engagieren wollen, freut sich Durban. Es liefen bereits Überlegungen, wie und mit welchen Veranstaltungen man sich präsentieren könnte, um auch nachher Sitze in Gremien zu bekommen.
In Kehl hatte sich beispielsweise eine Gruppe aus dem Verband alle Friedhöfe angeschaut, um zu sehen, was man vor Ort verbessern könnte. In Rheinau seien die »Rheinauer Mitte« und das Honauer Hallenbad große Themen. Er persönlich findet es schwierig, wenn man so viele große Projekte in der Zukunft wie die »Rheinauer Mitte« habe und gleichzeitig die vorhandene Infrastruktur hinten runter fallen lasse. Die Grundidee der »Rheinauer Mitte« findet er gut. »Es ist noch Vieles im visionären Bereich und es werden sich noch viele Gemeinderäte mit dem Thema beschäftigen, aber bezüglich dieser langfristigen Planung macht die Stadt auf mich einen guten Eindruck.« Lobenswert findet er auch Rheinaus gut aufgestellte Schullandschaft. Weiter wolle man schauen, wie man sich strukturell für die Zukunft, auch im Hinblick auf Landtags- und Bundestagswahlen, aufstelle.
Datenschutz wichtig
An der FDP gefällt Durban der Einsatz für Bürgerrechte in Bezug auf Datenschutz. Weiteres Kernthema sei die Vielfalt und Kontinuität im Bildungssystem. »In der Politik bewegt man sich oft von einem Problem zum nächsten, anstatt ergebnisoffen eine zukunftsfähige Lösung anzustreben«, sagte er bezüglich der Atomenergie, die für ihn keinen Sinn macht.
Politik als Hobby
Dennis Durbans Hobby ist hauptsächlich Politik, und wenn noch Zeit bleibt Freunde, Fußball und Kegeln sowie die Homepage der 2008 selbst gegründeten Fußballmannschaft »Badens Dream Team«. Er absolvierte 2008 den Realschulabschluss und machte bis 2011 eine IT-Ausbildung. In der Berufsschule stieß er auf das Fach Betriebswirtschaft, das ihm noch mehr entgegen kam, so dass das Wirtschaftsgymnasium in Bühl und das Studium folgten.