Rheinau

Der Nachtwächter: Eine Paddeltour zum 70. Geburtstag

Martin Schütt
Lesezeit 3 Minuten
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20. September 2017

©Grafik: Christel Stetter

Es war meist dunkel, aber diese Runde sollte helle Freude auslösen: Ich wurde zum 70er-Geburtstag bestellt und nach einem verkürzten Nachtwächter-Gang war der Gag des Abends eine »Schiffchenfahrt« per Großkanus auf dem Mühlbach. Insgesamt hatte die Auftraggeberin bei mir 36 Personen angemeldet, so dass ich beim örtlichen Kanuclub sechs große Boote chartern musste. Die Runde führte die Gäste an einem lauen Sommerabend zum »Köpfl«, wo Galgenbach und Mühlbach sich vereinen. Dort hatte ich bereits ein kleines Tischchen aufgebaut und servierte ein Glas Crémant als Willkommensgruß. 

Schwimmweste ist Muss

Die Kanus waren bereits am Ufer vertäut und alles war von den Clubmitgliedern perfekt organisiert. Lampions, die ich vorher entlang der Bachstrecke in die Weiden hängte, vermittelten Romantik pur, Stimmung »à la Venezia«, die obligaten Schwimmwesten, na, ja, sie muteten etwas seltsam an! Aber wir wollten natürlich kein Risiko eingehen und als »Trost« für eventuelle »Überbord-Gänger« meinte einer der Paddler: »Keine Angst, der Mühlbach ist nur 1,20 Meter tief, also sie könnten noch bequem drin stehen!«

 
Allein der Einstieg war dann bereits abenteuerlich, denn erst nach gewaltigem Schwanken der Boote saßen alle Gäste auf den vorgesehenen Sitzplanken. Immerhin gelang es, die doch mehr oder weniger »Betagten« zu ermutigen und ihnen die Skepsis zu nehmen. Der Jubilar gab schließlich das Kommando zum Loslegen und da »Stocherkahn« nicht angesagt war, legten sich die Paddler in die Riemen und pullten los. Nach wenigen Minuten die vereinbarte »Rudelbildung« und die Boote lagen parallel, worauf die Gäste ein »Wenn bei Capri die rote Sonne« ertönen ließen, obwohl diese sich schon längst hinter dem Horizont verabschiedet hatte. 

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Zwischendurch erklärte ich die Bedeutung der »Perückenputzer-Bäume«, der Weiden, aus deren Zweige man ja früher Körbe geflochten hatte. Wie zum Beweis fuhren herabhängende Zweige den Gästen über die Köpfe. Allgemeines Gelächter, zumal einer Dame noch ihr Sommerhütchen abhanden kam. 

Finales Erlebnis

Am Endpunkt des Ausflugs, kurz vor dem Wehr an der Mühle, erzählte ich die Geschichte des »Floßbarons« Kückh, dessen bis zu 100 Meter lange Flöße auf dem Weg nach Holland hier am »Läger« gebunden worden waren. In Anbetracht des tosenden Wasserwirbels am Mühlbachstau war das Aussteigen das finale Erlebnis! Einer meinte trocken: »Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.« 

Man beschloss, beim 80er-Geburtstag in zehn Jahren eine Neuauflage der Erlebnistour! »Na ja, bis dahin wird wohl noch viel Wasser den Mühlbach runtertreiben«, dachte ich im Stillen. 

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