Der Sasbacher Wappenstein kehrt an die alte Stelle zurück
Am Tag des offenen Denkmals hatten einige Einrichtungen im Raum Achern für das Publikum geöffnet.
Die Blume im Arm eines Ritters könnte auf ein Symbol des Friedens hindeuten, das sich inmitten des imposanten Wappensteins der Familie von Harder befindet, deren noch heute bekannte Tochter jene warmherzige, humane und sehr soziale Sophie von Harder ist.
Nun kehrte auf Initiative des Vereins für Kultur und Heimatgeschichte (VKuH) der kunstvoll restaurierte Wappenstein an seinen ursprünglichen Ort zurück, an dem einst das Schloss Lindenhaus derer von Harder wohnte. Von dem früheren Schloss auf dem heutigen Anwesen von Uta und Joachim Vogel kündet künftig der Wappenstein, der am Tag des offenen Denkmals neu aufgestellt und öffentlich zugänglich ist.
Hierfür bedankte sich Bürgermeister Wolfgang Reinholz bei dem VKuH-Vorsitzenden Rudi Retsch, Restaurator Tobias Huber von Huber Art in Oberkirch, Familie Vogel sowie Bereichsdirektor Gerhard Federle von der Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg/Ortenau für die großzügige Unterstützung in der Restaurierung der Kleindenkmale in Höhe von 21 700 Euro.
»Macht und Pracht« lautet in diesem Jahr das Thema des Denkmaltages und für Sasbach war die Heimkehr des Wappensteines zum Lindenhaus-Anwesen ein historisch wichtiges Ereignis. »Die Liebe allein ist das Leben, ihr Zauber macht das Dasein aus. Da ist unsere Heimat, wo wir am meisten lieben«.
Diese Gedanken Sophie von Harders durchziehen wie ein roter Faden das Buch von Gerhard Lötsch über diese einzigartige Frau, die kurz nach ihrem 100. Geburtstag im Jahre 1905 starb und gegenüber dem Roller‘schen Grab auf dem Illenauer Friedhof – hier gab es am Denkmaltag Führungen – ihre letzte Ruhestätte fand.
Für 943 Gulden gekauft
Das Gelände für ihr Landgut Lindenhaus, das Bruderhaus der früheren Wallfahrtskirche, kauften 1843 Lewis von Harder (1799-1860) und seine Ehefrau Sophie von Harder (1805-1905) für 943 Gulden und ließen hier im Stil der englischen Gotik durch Architekt Professor Heinrich Lang aus Karlsruhe ihr Landgut Lindenhaus erbauen. Der Wappenstein befand sich in 18 Metern Höhe und er wurde nach einem Brand und der Zerstörung des Schlosses 1982 dank der Feuerwehr und deren damaligen Kommandanten Romeo Sauer gerettet, Josef Kurz war als Fachmann für diese schwierige Arbeit dabei.
Der Wappenstein stand dann im Denkmalhof der Gemeinde und wurde nun im Rahmen der Sanierung einiger Kleindenkmale wie das Kreuz am Badstein, das »Rote Kreuz« und das Ehrenmal 1870/71 von dem Holz- und Steinbildhauermeister Tobias Huber fachlich versiert und sehr schön restauriert. Ritter mit offenem und geschlossenem Visier bewachen gleichsam das Familienwappen mit Symbolen, dessen Symbole wie die Blume im Ritterarm noch nicht entschlüsselt sind.
Am Denkmaltag gab es auf der Hornisgrinde viele Möglichkeiten, sich an historischen Plätzen zu informieren, den Aussichtsturm oder den Bunker der französischen Armee zu besichtigen. Geöffnet hatten auch das Toni-Merz-Museum und das Turenne-Museum in Sasbach, das Nationalparkzentrum am Ruhestein, Vollmers Mühle und das Bergwerk Silbergründle in Seebach. Erstmals konnten Interessierte das historische Fachwerkhaus von Johanna und Franz Karl Vogt besuchen.
Es ist ein richtig schönes Schmuckstück in Oberachern, das allerdings in Unzhurst-Oberwasser erbaut wurde. Wann dies war, ist nicht bekannt, wohl aber, dass die Gemeinde dieses Haus 1771 kaufte und neu aufbaute. Von 1771 bis 1831 war es das erste Schulhaus, dann wohnte ein Pfarrer darin und ab 1836 ist es in Besitz der Familien Vogt.